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  • Gewitterwolken begleiten uns auf unserer Safari durch den Hluhluwe-iMfolozi Nationalpark.

    Mitten im Unwetter
  • Nur wenige Meter entfernt kreuzt das Breitmaulnashorn unseren Weg.

    Zum Greifen nah

Ein Park, zwei Namen, zwei Landschaften. Lieblich grünes Bergland und trockene Ebenen und kaum Touristen. Perfekt.

Anreise

Eines der ältesten Wildschutzgebiete Afrikas umfasst ca. 960 km² und liegt im zentralen Zululand in der Provinz KwaZulu-Natal.
Wir werden mal wieder Zeuge südafrikanischer Betriebsamkeit der Parkangestellten, als wir uns registrieren wollen. Von drei Schaltern sind zwei besetzt und da der erste bereits einen Besucher bedient, winkt uns die Beamtin am zweiten zu sich her und fragt auch gleich, wie sie uns denn helfen könne. Ein wenig verwundert erklären wir, dass wir uns einschreiben wollen, da wir ja hier sind, um den Park zu besuchen. Höflich aber bestimmt werden wir an Schalter eins verwiesen, der diese Aufgabe übernehmen wird. Aha, Bürokratie vom Feinsten, die wir nicht verstehen müssen ...

Hluhluwe-iMfolozi-Park

Zentrales Zululand | Provinz KwaZulu-Natal.

Bereits ein paar Meter hinter dem Parkeingang entdecken wir ein Nashorn, das neben uns im Gelände parallel zur Straße läuft. Leider hebt es kaum den Kopf, weil es mit Fressen beschäftigt ist.
Die Sonne steht schon recht tief und wir freuen uns über das Licht, das von Minute zu Minute besser wird. Wir lassen das Nashorn seiner Wege gehen und fahren weiter – schließlich müssen wir ja noch vor Sonnenuntergang unser Camp erreichen.

Der Parkeingang im Osten des Parks geht in ein langgestrecktes Tal über, bevor es dann in hügeliges Gelände übergeht. Aber so weit kommen wir erst gar nicht.

Aber wir werden erneut aufgehalten. Auf der rechten Seite kommen wir an ein Wasserloch, an dem gerade zwei Nashörner einem Schlammbad entstiegen sind und auf unser Fahrzeug zulaufen. Aufgeregt beobachten wir das einmalige Schauspiel:

Die Tiere sind riesig! Und ganze zwei Meter vom Fahrzeug entfernt trotten sie in aller Ruhe an uns vorbei und überqueren die Straße.

Hier und da werden saftige Grasbüschel gerupft und wir hören die kraftvollen Kiefer der Tiere, wie sie die Pflanzen zermalmen. Ab und an heben sie ihre schweren Köpfe, beäugen uns genau so kritisch wie wir sie, nur um gleich wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung nachzugehen.
Das Liebesspiel
Knapp einen Kilometer weiter stehen wir plötzlich im Stau. Fahrzeuge stehen kreuz und quer – also gibt es hier etwas zu sehen. Oder auch nicht, denn die besten Plätze sind ja bereits belegt. Aber nichts ist von Dauer, denn war der Platz soeben noch der Beste, zieht das Tier oder die Tiere weiter und schon hat man vielleicht aus dritter Reihe das Glück, dass das Spektakel in der Nähe des eigenen Fahrzeugs stattfindet.
Und tatsächlich, direkt vor unserer Motorhaube werden wir Zeugen des rauen Liebesspiels eines Löwenpärchens. Es wird gebrüllt, gekratzt und gebissen und Sekunden später fallen die müden Leiber der Großkatzen schlaff und erschöpft auf den warmen Asphalt. Es gibt kein Vorbeikommen und so warten wir geduldig, bis die Löwen sich zum weiteren Liebesspiel dann doch endlich wieder in die Büsche schlagen.
Hilltop Camp
Kurvenreich schlängelt sich die schmale Straße des Parks entlang der Bergrücken in die Höhe, bis wir eine Stunde später in ca. 400 Metern Höhe an unserer Bleibe für die nächsten Tage angekommen sind. Elegant schmiegt sich die staatlich organisierte Lodge 'Hilltop Camp' an einen der höchsten Hügel der Bergketten im Park und beeindruckt mit einm spektakulären Blick bis an die Westküste Südafrikas.

Alles wunderbar – nur einchecken können wir nicht, denn irgend etwas ist mit der Reservierung schief gelaufen.

Superklasse – und das gerade an Silvester. Nachdem wir unser Reisebüro mit einer 24h Notrufnummer eingeschaltet haben, schmeißt die Beamtin am Schalter nach der Moralpredigt unseres Reisbüros genervt den Hörer des Telefons auf die Gabel. Die gute Nachricht: wir haben dann doch noch ein Plätzchen bekommen. Die weniger Gute: Unser ursprüngliches Chalet in erster Reihe mit Wahnsinnsausblick ist nun in die einzig verbliebene Unterbringung getauscht worden. Und so quartieren wir uns kurzer Hand in den behindertengerechten Bungalow des Camps ein und sind froh, dass wir den Park nicht wieder verlassen müssen ...
Sylvester Romantik
Erleichtert schnappen wir unsere Kamera und lassen uns erst einmal auf der grandiosen Terrasse der Lodge mit einem kühlen Lager nieder.
Nebenbei klackert der Verschluss für einen Timelapse, während der Himmel hinter uns immer dunkler wird. Ein Gewitter zieht auf und bald ist das Licht von den dunklen Wolken des Unwetters fast komplett vertrieben worden. Fantastische Blitze zucken über den schwarzen Himmel – Wind kommt auf und auf einmal fängt es an zu schütten, wie wir es selten erlebt haben.
Eigentlich wollten wir uns noch mal kurz nach unserem Sundowner frisch machen, aber daran ist im Moment nicht zu denken. Der Bungalow ist zwar nicht allzu weit weg, aber hier geht gerade die Welt unter. Wir sitzen inzwischen in der der Hotelbar, weil es draußen einfach zu sehr wütet. Ein Blitz und zack – das Licht geht aus, der Strom ist weg. Nach einer Weile hören wir in der Ferne das Tuckern des Notstromaggregats und es ist Zeit für das Silvester-Menü in Form eines üppigen Buffets. Zwischendurch bricht immer wieder die Stromversorgung zusammen und wir genießen den Abend bei Kerzenschein.

Auf Safari

Zwei Parks: Hluhluwe & Imfolozi

Kaum verlassen wir das Gate unserer Lodge am nächsten Morgen, werden wir schon von einer kleinen Gruppe Zebras aufgehalten, die zauberhaft in der klaren Morgensonne für uns posiert. Wir machen nur langsam Wegstrecke, denn wir wissen ja nicht, was uns so früh schon erwartet. So können wir auch die beeindruckende Zerstörung des Unwetters in Augenschein nehmen.
Es wird so langsam richtig warm – keine Wolke am Himmel und sie Sonne brennt erbarmungslos auf uns herab. Die Landschaft öffnet sich mehr und wird weitläufiger und am Südende geht die bequeme Teerstraße in eine rumpelnde Schotterpiste über, die hinunter in die Tiefebene des Imfolozi führt.
Aber wir werden erneut aufgehalten. Auf der rechten Seite kommen wir an ein Wasserloch, an dem gerade zwei Nashörner einem Schlammbad entstiegen sind und auf unser Fahrzeug zulaufen. Aufgeregt beobachten wir das einmalige Schauspiel:
Wir sehen schon wieder Nashörner an einem Wasserloch, begleitet von einer Handvoll raufender Impalas. Eine Elefantenherde kreuzt unseren Weg und marschiert zielstrebig an den Fluss. Ein Gnu-Kadaver am Rande wird fachgerecht von einer Horde Geier zerlegt, die sich stets den besten Platz mit viel Gekreische streitig machen. Die Piste wird immer schlechter, staubiger und die Temperaturen klettern mal wieder jenseits der Vierzig. Wir sind froh über unseren weißen SUV, aber die Hitze ist unerträglich.

Die Wolkenfront wächst zu spektakulären Türmen heran und wir können dabei zusehen, wie sich hier ein Unwetter zusammenbraut. Es beginnt so langsam ein Wettlauf ...

Wir treten den Rückweg an und sind beinahe schon erleichtert, als die Sonne für ein paar Minuten hinter aufziehenden Wolken verweilt. Wir beschließen das Arts & Crafts Center in der Mitte des Parks zu besuchen, weil unser leichtes Reisegepäck noch durch den Erwerb von zahlreichen Speckstein-Schnitzereien in Tierform das maximal zulässige Gewicht ausreizen kann ... Als wir die Burma verlassen, sind wir erstaunt wie weit sich die Gewitterwolken schon über den blauen Himmel ausgebreitet haben. Man kann dabei zuschauen, wie die Wolken sich bilden und mehr und mehr Raum einnehmen.
einen wunderbaren Aussichtspunkt, an dem man über beide Teile blicken kann. Das Licht wird schon relativ weich und die saftigen Gräser der Landschaft um uns herum wiegen sich leicht in der aufkommenden Brise.

Schaffen wir es noch zurück bis zur Lodge oder werden wir von dem Unwetter eingeholt und sogar überrollt?

Im Rückspiegel sehen wir schon die Regenschleier, die Wolken sind uns schon vorangeeilt, Wind kommt auf. Wir machen noch einen kurzen Halt, die ersten dicken Tropfen fallen satt platschend auf die trockene Landschaft und klingen hart auf dem Blech des Wagens. Zwei Kurven vor dem Gate unserer Lodge fängt es an zu regnen und wir halten direkt vor dem Hauptgebäude, als die Wassermassen sich vom Himmel stürzen.
Beeindruckt beobachten wir, wie die reetgedeckten Architektur um uns herum scheinbar mühelos das Wasser ableitet – nur die Stromversorgung verabschiedet sich mal wieder beim nächsten Blitz.

So schnell das Unwetter aufgezogen ist, so schnell sind die Wolken auch schon wider verschwunden und geben Kürze den Blick auf einen fantastischen Sternenhimmel frei.

Drakensberge

Montusi | Amphitheater
Impuls

Urgewalten

Selten haben wir so viele und so starke Gewitter erlebt, wie in Südafrika. Mit unglaublicher Geschwindigkeit bauen sich die Wolkentürme auf und machen den Tag zur Nacht um dann die akkumulierte Energie mit einer Heftigkeit zu entladen, die in Europa meist ungesehen bleibt. Spektakulär zum Erleben, wenn man ein lauschiges Plätzchen dazu hat!