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  • Das Wetter hat sich noch nicht entschieden, wie es sich in den nächsten Stunden entwickeln möchte.

    Blyde Canyon
  • Einzigartige Felsformation, durch die sich der Blyde River schlängelt.

    Blyde River Canyon

Es ist soweit. Wir fahren in den wohl berühmtesten Nationalpark Afrikas und die Heimat der Big Five: den Kruger-Nationalpark.

Anreise

Unsere British Aerospace 146 schraubt sich in engen Kreisen aus dem Himmel herunter und wir sehen durch die vielen Wolkenfetzen das Nebelverhangene Bergland um den Flughafen Nelspruit immer näher kommen. Auf einem exponiertem Hügel liegt der dünne Streifen der Landebahn - und wir landen in der südafrikanische Provinz im Nordosten der Republik. Am Ende der Rollbahn biegt der Flieger kurz ab, um gleich neben dem Flughafengebäude zu parken. Viel Betrieb hat es hier wohl nicht, denn wenn zwei Maschinen hier stehen würden, wäre der Platz fast nicht ausreichend.
Wir nehmen unseren Mietwagen entgegen und können unser Glück nicht fassen: Ein Toyota Corolla - dieses Mal in Weiß! Wir fahren bei Regen los und hören auf unseren Reiseführer, der uns die Alternativroute R40 Vorgeschlagen hat. Die Navigation ist ein wenig schwierig, denn es schüttet inzwischen in Strömen und die Straßen sind nicht gut beschildert.

Mpumalanga

Der Ort, an dem die Sonne aufgeht

Hazyview
Die Straße schlängelt sich durch das Bergland und wir kommen an vielen Siedlungen vorbei, die ärmer nicht hätten sein können. Wir sehen viele Wellblechhütten, teilweise sitzen die Menschen auf dem Boden und es herrscht eine sonderbare Betriebsamkeit, obwohl man bei diesem Wetter ja eigentlich eher drin bleiben sollte.
Micha muss sich voll aufs Fahren konzentrieren, denn auf der Straße hat es teilweise Schlaglöcher in einer Größe, in der wir unseren Mietwagen darin parken könnten – oder das viele Wasser sucht sich einfach einen Weg quer über die ganze Fahrbahn.
In Hazyview biegen wir ab auf die R536 und wir fühlen uns teilweise mitten in den Regenwald versetzt. Wir erreichen die Tanamera Lodge und hätten einen fantastischen Blick auf den Sabie River vom Deck des Gemeinschaftsgebäudes, tja wenn die Wolken nicht so tief im Canyon hängen würden. Wir beziehen unser Appartement und sind erst einmal überwältigt von der Ausstattung. Micha fängt noch einen Frosch, der bei uns wohnt und begleitet ihn nach draußen.

Kruger Nationalpark

Wir gehen auf Safari!

Phabeni Gate
Am nächsten Morgen ist das Wetter ok, aber noch nicht ganz so gut wie wir erhofften. Also entscheiden wir uns, heute in den Kruger Nationalpark zu fahren. Es dauert eine gute halbe Stunde, bis wir die ganzen Formalitäten am Phabeni Gate erledigt haben und uns endlich auf Pirsch begeben können. Und es geht los!
Gespannt vom ersten Meter an, beobachten wir intensiv die beiden Seiten der Straße. Und die ersten Impalas und Springböcke lassen nicht lange auf sich warten. Im Augenwinkel sehen wir einen schimmernden Streifen vorbeiziehen - ein Lilac Breasted Roller, der sich in einiger Entfernung im Geäst niederlässt.
Langsam erreichen wir Skukuza, eines der Camps mitten im Nationalpark. Wir können aus dem Camp direkt von der Böschung hinunter auf den Sabie River schauen und sehen zum ersten Mal eine Gruppe Flusspferde. Auf einer sandigen Fläche daneben liegt träge ein Krokodil und wartet darauf, dass die Sonne herauskommt. Nach einer kurzen Pause machen wir uns dann auf den Weg flussabwärts den Lower Sabie entlang. Anny sitzt inzwischen auf der Rückbank, damit sie schnell auf beide Seiten wechseln kann, falls notwendig!
Kurz vor dem Abzweig zur Tshokwane Road / Crocodile Bridge kommen wir an ein Wasserloch, an dem sich eine Gruppe Flusspferde tummeln und zwei Bullen ausgiebig miteinander rangeln.

Gebannt schauen wir dem Schauspiel zu und vergessen komplett die Zeit.

Die Tore des Parks schließen pünktlich um 18:00 Uhr und zum nächsten Gate (Paul Kruger) sind es knapp 60 km! Wir beschließen auf eine der Nebenstraßen auszuweichen, damit wir etwas flotter vorankommen.

Unter enormen Zeitdruck versuchen wir noch ein paar Bilder zu machen, bevor der Park seine Tore schließt.

Das klappt natürlich nur bedingt, denn wir sehen eine Gruppe wunderschöner Giraffen im Abendlicht. Zu allem Überfluss geraten wir dann noch an eine Löwenmutter mit zwei Jungen und einem Einjährigen. Diesen Moment nehmen wir natürlich gerne noch mit. Zeitweise hängt Anny gefährlich weit aus dem Fahrzeugfenster um so gut wie möglich an der Ansammlung von Touristen und Autos vorbei zu kommen. Aber gute Bilder müssen ja sein - und so erreichen wir das Gate aber so richtig kurz vor knapp!
5 Minuten später hätten wir entweder innerhalb des Parks übernachten müssen oder eine horrende Summe in die Überzeugung eines Park Rangers investieren müssen, das Tor wenigstens noch einmal kurz zu öffnen.
So kreuzen wir den Sabi River und fahren lansam in die Dunkelheit. Wir kommen wieder an unzähligen Siedlungen vorbei und überall muss man aufpassen, denn an den Straßenrändern tummeln sich die Einheimischen. Die Fahrt durch die Nacht ist anstrengend, denn es gibt so gut wie keine Lichtquellen, die das Streulicht am Himmel speisen. Und so ist es einfach schwarz.

Wir fahren auf einem Plateau, entlang der 60-70 km Abrisskante des Escarpment, die jeden Besucher durch einen weiten und beeindruckenden Blick auf das tiefer liegende Lowveld in der Umgebung vom Krugerpark beeindruckt.

Blyde River NP

Entlang der Abrißkante

Auf der R532 nach Norden
Die Sonne strahlt an einem komplett blauen Himmel und wir machen uns heute auf den Weg zum Blyde River Canyon im Norden. Über Sabie und Blyde folgen wir der R532 nach Norden und sind beeindruckt von den Mac Mac Falls, die sich in eine wunderschöne Landschaft betten.
Die majestätischen Klippen stürzen dort teilweise über 700 Meter ins Tal hinab, aber wir folgen einem Tipp unserer Lodge, erst einmal ganz hoch zum Canyon zu fahren und danach, wenn es die Zeit erlaubt, an den Aussichtspunkten auf der Rückfahrt anzuhalten. Aber für einen kurzen Halt im Silver Spoon / The Pancake Place habe wir natürlich immer Zeit und genießen die berühmtesten Pfannkuchen Südafrikas!
Three Rondavels
Wir erreichen den Canyon kurz nach Mittag am Three Rondavels View Point und der Ausblick ist spektakulär! 800 m unter uns hat der Blyde River einen 26 km langen Canyon in den roten Sandstein gegraben, an dessen Hängen saftiges Grün sprießt. Im Nordwesten türmen sich Gewitterwolken auf und der Himmel wird bedrohlich dunkel. Sieht aber auch irgendwie ziemlich gut aus.
Bourke’s Luck Potholes
Auf dem Rückweg geht es noch kurz am Lowveld Viewpoint vorbei, aber das Wetter meint es jezt nicht mehr so gut mit uns. An den Bourke’s Luck Potholes schüttet es und wir warten ab, bis der Regen nachlässt. Aber die Steine sind nun alle gefährlich nass und rutschig. Der Canyon aus Dolomitgestein ist durch die Erosion des fließenden Wassers entstanden und hat imposante Strudellöcher und Röhren in den Fels geschliffen. Die Auswaschungen sind durch die Bewegung von Steinen in Strudeln entstanden und die Sehenswürdigkeit ist nach dem Goldsucher Tom Bourke benannt worden.
Spät am Nachmittag kommen wir noch an den Berlin Falls vorbei, die sich 80 m über einen Felsvorsprung herabstürzen. Das Abendlicht ist heute kühl, denn der Himmel ist bereits zugezogen und somit sind die Eindrücke am Wonder View, God’s Window und The Pinnacle Rock zwar sehr imposant, aber leider nicht ganz so spektakulär, wie wir uns es fototechnisch vielleicht gewünscht hätten. Trotzdem haben wir heute viel gesehen und sind sehr beeindruckt von einer gewaltigen Landschaft.

Napi Trail

Zu Fuß durch den Busch | Kruger NP