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Die flinken Siedleragamen flitzen überall durch unsere Lodge.

Siedleragame, Tsavo West

Ein kleiner Toko leistet uns beim Mittagessen in der Lodge Gesellschaft.

Tsavo East

Auf unserem Afternoon Game Drive beobachten wir ein großes Löwenrudel mit einigen Jungtieren.

Tsavo East

Kenias größter Nationalpark ist gleichzeitig der Abschluss unserer Reise.

Tsavo Nationalpark

Am 1. April 1948 wurde der Tsavo National Park mit einer Gesamt­fläche von 21.812 km² eingerichtet. Im Mai 1949 erfolgte aus administrativen Gründen die Teilung in Tsavo-East- und Tsavo-West-Nationalpark.

Der Tsavo-East-Nationalpark ist der größte Nationalpark in Kenia. Er zeichnet sich durch seine besondere Arten­vielfalt an großen Tieren aus. Bekannt ist Tsavo vor allem für die große Elefanten­population (die größte in Kenia) und seine Löwen. Die „roten Elefanten vom Tsavo“ verdanken ihre Farbe der roten Erde im National­park. Mit dieser pudern sie sich bei Staub­bädern oder Schlamm­bädern ein. Männliche Löwen im Tsavo tragen meist keine oder nur eine sehr schüttere Mähne, dies wird als Anpassung an das heiße Klima gedeutet.

Die Landschaft des Tsavo West ist sehr vielfältig und deutlich hügeliger, bergiger und feuchter als die des größeren Tsavo Ost. Aus der Ebene ragen zahlreiche Vulkan­kegel. In einem so genannten „Rhino sanctuary“ werden in einem umzäunten Gebiet unter dem Schutz des Kenya Wildlife Service (KWS) einige der letzten Spitzmaul­nashörner der Region gehegt. Am Fuß der Chyulu Hills liegt das Shetani-Lavafeld, das vor etwa 200 Jahren entstand und noch immer weitgehend vegetations­frei ist. Die schwarze Lava reinigt Schmelz­wasser vom Kilimandscharo, das in der Quelle „Mzima Springs“ austritt. Sie besteht aus zwei Quell­becken, aus denen täglich 250 Millionen Liter glas­klares Wasser strömen und in denen zahlreiche Fluss­pferde und Nil­krokodile leben.

Quelle: Wikipedia

Wir brechen im Morgen­grauen auf, und heute bleibt es grau. Wir fahren durch die Ost­seite des Parks, die staubige Piste entlang, an der wir die Geparden zuvor gesehen haben. Das Licht ist mau und wird erst besser, als wir auf der C103 den Park verlassen.

Kurzer Tankstop in Kimana, bei dem Rashid auch den Zusatz­tank seines Land Cruisers komplett befüllt. An der anderen Zapfsäule herrscht Hoch­betrieb: Ein ständiges Kommen und Gehen der Ein­heimischen, die für ein paar Schilling wenige Tropfen in die Tanks Ihrer Mopeds füllen und sich mit großem Geknatter wieder mit Fracht und Ladung auf den Weg machen.

Tsavo West.

Trockene Landschaft am Fuß der grünen Chyulu Hills.

Die Grenze zu Tansania ist nur noch 10 km entfernt, als wir wieder auf die C103 einbiegen und der Piste nach Osten folgen. Wir kommen nur langsam voran, denn diese ist in einem desolaten Zustand. Und so ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, dass wir auf der Strecke einen kleinen Laster mit Achsbruch sehen.

Mittags erreichen wir den Tsavo West National Park am Chyulu Gate und kurze Zeit später die südlichen Aus­läufer der Chyulu Hills mit dem Shetani Lavafeld. Am Viewpoint lernen wir, dass die geschäfts­tüchtige Park­verwaltung extra den Park­eingang ein paar Kilo­meter nach Westen verlegt hat, damit es die Aussicht nicht umsonst gibt.

Am alten Gate geht es für uns nach Süden und wir erreichen in der Mittags­hitze das Severin Safari Camp. Das Haupt­gebäude ist mal wieder nach allen Seiten offen, das Dach sehr hoch und mit einer dicken Schicht Gras bedeckt, was den Aufent­halt in der Hitze doch sehr erträglich macht.

In der Ferne sehen wir beim Blick über das trockene Gras des afrikanischen Winters die Chyulu Hills am Rande des National­parks.

Mwinza Springs.

Eine kleine Oase inmitten der Trockenheit.

Zum Afternoon Game Drive geht es an die nur 10 km entfernte Mwinza Springs, eine Quelle mit glasklarem Wasser des Kilimandscharo, die hier zum Tsavo River wird. Ranger Alex nimmt uns mit einer geschulterten AK47 in Empfang und führt uns durch den kleinen Park im Park.

War es auf dem Park­platz noch unerträglich heiß oder ‘very much hot', wie Rashid es stets nennt, ist es in dieser kleinen Oase am Wasser angenehm kühl. Der kleine Bach der Quelle weitet sich nach ein paar Metern zu einem großen Becken, in dem sich silber­blaue Fische tummeln. Wie auch ein großes Krokodil, das gemächlich durch das klare Wasser gleitet. Ragen sonst nur die Nasenspitze und die Augen aus dem Wasser, können wir das Tier in seiner ganzen Größe bestaunen.

Jetzt wissen wir auch, warum hier überall Warn­schilder stehen. Auf unserem Weg entdecken wir weitere Familien­angehörige des Reptils im Unterholz, sowie einen Giant Kingfisher in den Bäumen. Im zweiten Becken tummeln sich ein paar Fluss­pferde und zu unserer Überraschung entdecken wir ein weiteres Krokodil, das sich mit geöffnetem Maul mitten in den Bachlauf gelegt hat. Wir fangen eine ergebnis­lose Diskussion mit Alex an, ob das Tier lediglich faul oder einfach nur clever ist, darauf zu warten, bis ein Fisch angespült wird …

Poacher’s Lookout.

Sundowner mit Blick auf den Kilimandscharo.

Wir verlassen die Oase, denn Rashid hat heute einen Sundowner für uns vorbereitet. Es geht auf die einzige Erhebung weit und breit, dem soge­nannten Poacher’s Lockout. Rashid packt Stühle und einen kleinen Klapptisch aus und deckt ihn mit Tisch­decke und Servietten ein. Wir stoßen mit einem Weißwein-Cuvee auf unsere Reise an und genießen die spektakuläre Aussicht auf den Kilimandscharo. Maisha marefu (Suaheli für long life = Prost).

Der Kilimandscharo in Tanzania ist auch aus dem Tsavo West gut zu sehen und wir genießen den Sonnen­untergang mit Blick auf den höchsten Berg Afrikas.

Übrigens:

Wilderer haben sich hier auf die Lauer gelegt und das darunter liegende Gelände nach Beute abgesucht und die Informationen an Ihre Gefährten gefunkt. Wie auch die Positionen der Ranger, die dann im Zweifel auch einfach erschossen wurden. Seit ein paar Jahren dürfen sie jedoch offiziell zurück­schießen, anstatt die Wilderer wie bisher nur zu verhaften.

Das muss man der Park-Administration in Kenia lassen: Seit es den Behörden ermöglicht wurde, den Tierbestand mit Waffen­gewalt zu schützen, ist die Wilderei drastisch zurück­gegangen. Es gibt nun keinerlei Verhaftungen mehr – sondern es wird gleich scharf geschossen.

Löwen im Herzen.

Nachts bewegen sich alle Büsche.

Es ist stock­finster, das Areal hinter der Lodge wird lediglich dezent von zwei Flutlichtern aus­ge­leuchtet. Am Nachbar­tisch können wir jetzt aber einer erhitzten Diskussion beiwohnen, ob dort hinten im Gebüsch nicht doch vielleicht ein Löwe sitzt. Und zur besseren Unter­stützung der Argumente werden schlechte Handybilder von sich bewegendem Strauch­werk verglichen. Dass eine Handvoll Zebras in ein paar Metern Ent­fernung seelen­ruhig Gras zupfen, findet jedoch keinerlei Beachtung …

Der nächste Morgen fängt an, wie der letzte Abend aufgehört hat: Auf­geregte Diskussion, ob heute Nacht nicht doch vielleicht ein oder gar mehrere Löwen vor dem Zelt standen. Die Möglichkeit eines nächt­lichen Besuches von Raub­katzen ist jedoch gar nicht so abwegig, Denn das Camp ist ja schließlich an allen Seiten offen.

Aber die Wahr­schein­lich­keit, dass ein Impala-Bock etwas gehustet hat, um sein Revier zu markieren, liegt dann letzt­endlich doch wesent­lich höher. Außerdem bestätigt die glaub­hafte Versicherung der Masai, die hier die ganze Nacht durch das Camp patrouillieren, dass definitiv keine Raubkatze durch das Camp gestreift ist. Selbst Rashid kann sich ein Grinsen über die leb­hafte Fantasie einiger Touristen nicht verkneifen.

Der morgendliche Game Drive startet mit einer Oryx-Herde im staubigen Morgenlicht des Parks.

Von West nach Ost.

Der trockenste Teil des Landes.

Wir kreuzen heute von Tsavo West nach Tsavo East auf einer der schlechtesten Pisten Kenias. Wir kommen am Chaimu Crater (Devil's Crater) vorbei, der das Bild der umliegenden Land­schaft prägt und machen uns auf der Rück­seite hinab zum Rhino Valley. Vorsichtig steuert Rashid den schweren Land­cruiser eine Piste hinab, die mehr an ein Bach­bett erinnert als an eine nummerierte Bundes­straße.

Rhino Valley

Es geht nur langsam voran und die Welt um uns herum wird immer trockener. Dieser Teil des Parks scheint auch wie leergefegt zu sein, denn es gibt keine nennens­werten Sichtungen an diesem Morgen. Wir fahren entlang der Ostseite der Ndawe Hügel durch eine weite Ebene, bevor wir über die Kalongo Hills hinab zum größten Nashorn-Reservat Kenias, dem Ngulia Rhino Sanctuary, fahren. Für etwa 15 km folgen wir der ein­ge­zäunten und streng bewachten Anlage, bevor wir am Tsavo-Fluss entlang fahren und das Tsavo Gate im Osten des Parks erreichen. Für 11 Kilometer haben wir wieder Asphalt unter den Reifen – was für eine Wohl­tat für Gehör und Körper …

Übrigens:

Am Manyani Gate geht es dann in den Ostteil des Parkes. Als Rashid den Papier­kram erledigt, nutzt ein einzelner Verkäufer die Möglich­keit, seine geschnitzten Werke anzubieten. Dieses Mal wird Micha bearbeitet, der dem Armen erklären muss, warum wir keinerlei Arbeiten aus Holz benötigen. 'No Money, no Life' ist ein sattes Argument, dem man so gut wie nichts entgegen­zusetzen hat. Auch die Tatsache, dass dieser Teil des Parkes kaum frequentiert wird und wir heute erst das dritte Fahr­zeug sind, macht unsere Position nicht viel besser. Als der Mann dann noch in seinen Taschen kramt und ein Euro-Stück einfach nur in Schilling tauschen möchte, steigt Rashid wieder ein und wir verlassen die Bühne mit einem ziemlich schlechten Gewissen.

Tsavo East.

Die Farbe des Tages: Rot.

War die Masai Mara noch von Grün- und Gelb­tönen dominiert, der Amboseli von aus­ge­blichenem Gelb und weißer Tonerde, leuchtet nun das ver­trocknete Busch­werk blau-silbern auf dem knallig rot-orangenen Sand. Wir fahren am Park­rand nach Süden und kommen am Mudanda Rock Outcrop vorbei, einer glatten Gesteins­formation, die von Wilderern bevorzugt zum Fleisch trocknen genutzt wurde.

Am Wasserloch mit dem kryptischen Namen MGQX+J5G kurz vor Voi, sehen wir einen Elefanten in Ruhe Wasser aufnehmen. Seine 2 Kumpels haben sich auf der gegen­über­liegenden Seite ein Plätzchen im Schatten eines Baumes gesucht. Hier sind die Dick­häuter ebenfalls rot – wie das Land, in dem sie sich bewegen. Über die Nahrung wird viel Erde mit aufgenommen und die Pigmente lagern sich dann in der Haut ab. Die Tiere der Mara sind dunkelgrau, die Elefanten im Amboseli fast weiß und im Tsavo eben vornehmlich rot.

Kurz vor Voi passieren wir die Taita Hills, an deren Fuß sich eine Auswilderungs­station des Sheldrick Wildlife Trust befindet.

Elefanten, die erfolgreich die Aufzucht­station in Nairobi durchlaufen haben, werden mit ca. zwei bis drei Jahren hierher gebracht und in langsamer Prozedur an ihre Art­genossen in freier Wild­bahn gewöhnt. Das Programm endet, wenn das Tier nicht mehr nach Hause kommt und bei seiner Herde im Park bleibt.

Am Airstrip passieren wir das Voi Gate und fahren nach Osten. Wir sind mal wieder spät dran, denn Rashid gibt mächtig Gas. Und so fliegen wir über die Buckel­piste, über die welligen Strukturen im Sand, die das Fahrzeug und uns schwer durch­schütteln.

Am frühen Nachmittag erreichen wir das Satao Camp im Osten des Parks, gerade noch recht­zeitig, bevor die Küchen­crew das Mittags­buffet wieder weg­trägt. Und so speisen wir im Schatten eines Tamarind-Baums und beobachten das gesellige Treiben am Wasser­loch direkt vor uns. In knapp 100 m Entfernung zieht es alle möglichen Bewohner des Parks ans Wasser, aber wir merken schnell, die wirklichen Chefs hier sind mal wieder die Elefanten. Wunderschöne Tiere mit imposanten Stoß­zähnen.

Gebannt vom fantastischen Ausblick vergessen wir beinahe die Zeit, da wir um 16:00 Uhr ja schon wieder los müssen. Waren am Wasser noch viele Tiere zu beobachten, sehen wir in der ersten Stunde überhaupt nichts. Die Seite des Parks, die wir heute Nach­mittag gewählt haben, ist absolut leer.

Als Rashid den Wagen gerade auf die Haupt­straße bringt, entdecken wir eine Rufous Beaked Snake (Rotschnabelnatter) im Gras am Rande der Straße. Für ein paar Minuten richtet sich das Jungtier auf, bevor es wieder zwischen den trockenen Gras­halmen verschwindet.

Ein großes Rudel Löwinnen mit einigen Jungtieren bereitet sich am Rande der Straße auf die nächtliche Jagd vor.

Kindergarten.

Während sich die erwachsenen Löwinnen zur Jagd aufmachen, bleiben die Jungtiere in Begleitung einer älteren Löwin zurück und hoffen auf ein üppiges Abendessen.

Löwensuppe.

Wir entdecken ein großes Rudel.

Als wir nach 20 km gerade das Aruba Camp passieren, sehen wir ein paar Safari-Jeeps auf der Piste stehen. Wir reihen uns ein, denn heute steht auf dem Programm: Löwensuppe!

Auf beiden Seiten der Piste liegen jeweils neun(!) Tiere im Abend­licht. Auf der einen Seite die Jung­tiere, anscheinend ein Kinder­garten unter Auf­sicht und auf der anderen Seite die älteren Tiere des Rudels. Die Blicke der Erwachsenen ruhen dabei aufmerksam auf einer Zebra­herde in der Tiefe der Ebene, in etwa 2 km Entfernung. Wir verweilen über 1 Stunde an der Seite der Tiere, inzwischen haben sich Dutzende von Fahrzeuge zu uns gesellt. Selbst wenn wir wollen, können wir unseren Platz nicht verlassen: wir sind eingeparkt. Es herrscht mal wieder komplettes Verkehrs­chaos.

Als die letzten Sonnen­strahlen das Gras erhellen, richtet sich das älteste Tier auf und trottet langsam hinaus in die Ebene, gefolgt von drei weiteren Tieren mit langem Abstand. Die Matriarchin der Gruppe hat nun die linke Seite der Zebra­herde erreicht und setzt die Herde allein durch ihre Präsenz in Bewegung. Die drei anderen Löwen versuchen die Herde auf der rechten Seite in Empfang zu nehmen. Aber irgend­etwas scheint schief zu gehen, die Jagd wird abgebrochen.

In die Gruppe von Fahr­zeugen kommt jetzt auch Bewegung, die Sonne ist unter­gegangen, wir müssen die Wege des Parks verlassen. Werden wir jetzt nach 18:30 Uhr von Rangern erwischt, wird das mal wieder teuer. Und so fliegen wir mit Rashid über die staubige Piste durch die Nacht und kommen als letztes Fahrzeug auf dem Park­platz unserer Lodge an. Kein Ranger weit und breit, alles gut gegangen.

Morning Game Drive.

Big Tusker überall.

Ordentlich gestärkt machen wir uns auf den Morning Game Drive und werden von ein paar Big Tuskern im Morgen­licht begrüßt. Die alten Tiere haben sich zu einem Rentner-Club zusammen­geschlossen und ziehen gemächlich durch die Landschaft und an unserem Fahrzeug vorbei.

Nach ein paar Kilometern entdecken wir eine voll­gefressene Puffotter mitten auf dem Weg. Was sehr unüblich ist, denn so werden die Tiere selbst leicht zur Beute. Aber das Tier scheint derart über­fressen zu sein, dass es sich einfach nicht mehr bewegen kann. Das scheint aber die Vögel drum­herum nicht davon abzuhalten, die Schlange näher zu begutachten. Und wenn man genau hinschaut, kann man sehen, dass die zwei großen Aus­buchtungen im Körper des Tieres ungefähr der Größe zweier neu­gieriger Vögel entsprechen ...

Als wir an einem umgestürzten Baum vorbei­fahren, sehen wir in dessen Schatten sieben Löwen, die sich mit einem voll­gefressenen Wanst ebenfalls nicht mehr bewegen können, und wir fragen uns, ob es Teile des Rudels sind, dass wir gestern Abend haben beobachten können. Von der Entfernung könnte es sogar stimmen.

Wir arbeiten uns langsam am Voi River entlang und können am Kandecha Damm das Auf­einander­treffen zweier Elefanten­gruppen beobachten. Irgendetwas scheint den Tieren aber nicht zu passen, denn aus dem Anfangs zöger­lichen und vorsichtigen Abtasten wird ein hektischer Rückzug. Den wirklichen Grund kennen wir nicht, eigentlich ist genug Wasser für alle da.

Auf dem Rückweg zur Lodge spotten wir eine Gepardenfamilie im Gelände. Nur ungefähr 100 m weit weg, aber inzwischen steht die Sonne hoch am Himmel und das Gelände strahlt die Hitze ab – die Luft flimmert so stark, dass an ein vernünftiges Bild nicht zu denken ist.

Letzte Safari des Urlaubs.

Das Highlight kommt zum Schluss.

Auf unserer letzten Safari des Urlaubs sehen wir leider nicht mehr viel. Stunden­lang durchkämmen wir die Landschaft, ohne irgendetwas Nennens­wertes zu spotten. Während die Sonne unter­geht und wir uns auf den Rückweg machen, sehen wir in einiger Entfernung wieder eine Handvoll Löwen, die sich weitläufig um eine vertrocknete Akazie verteilt haben.

Könnte es sein, dass es wieder die sieben Löwen von heute Morgen sind? Dummerweise steht der Baum ziemlich weit im Gelände und es führt keine Piste in die Nähe. Rashid zögert, quer­feldein zu fahren, denn die weite Ebene ist von allen Seiten gut einsehbar. Und heute Morgen hat es schon einen Kollegen am Wasser­loch erwischt, der scheinbar nicht ordnungs­gemäß geparkt hat. Die Ranger hier kennen kein Erbarmen und so sind wir alle vorsichtig.

Erst als sich ein Kollege zu uns gesellt und ohne Hemmungen durchs Gelände brettert, um seinen Kunden die Löwen zu zeigen, fährt Rashid ihm hinterher und meint nur trocken: ‘now it’s a road’. Dennoch halten wir uns nicht lange bei den Löwen auf. Wir werden wählerisch und reden uns ein, dass die Tiere für Fotos eh nicht so gut liegen würden …

Löwen wie im Bilderbuch!

Unerwartet und plötzlich da: Im letzten Licht des Tages kreuzen ein paar Löwen unseren Weg. Welch grandioses Finale unserer Reise!

Wir machen uns auf den Weg zurück, denn wir sind – Überraschung! – schon wieder spät dran. So fahren wir mit dem letzten Licht der Sonne die staubige Piste entlang, als Rashid plötzlich scharf bremst und ihm ein verzücktes 'Oh, Lions ...' über die Lippen kommt.

Und tatsächlich nähern sich auf unserer rechten Seite 5 Löwen, die langsam, sehr elegant und fast lautlos durch das trockene Gras streifen. Und das im aller­besten Abendlicht. Die Tiere halten kurz an, nehmen Witterung auf, laufen um unser Fahr­zeug herum und verschwinden langsam in der Weite. So viel Glück muss man erst einmal haben – wir haben noch nie derart viele Löwen auf Safari gesehen! Und so fahren wir glücklich und mit zahl­reichen Erinnerungen in das Dunkel der Nacht.

Ein letzter Sonnenuntergang taucht die Landschaft auf unserer letzten Safari der Reise in ein goldenes Licht.

Ein Flächenvergleich

Kenias Nationalparks

Kenia ist ungefähr zweieinhalb Mal größer als die Bundes­republik und verfügt über knapp 30 Nationalparks und über mehr als 20 ausgewiesene Schutz­gebiete. Man könnte also sagen, der komplette Süden Deutschlands entspricht im Vergleich der Fläche aller Parks Kenias. Eine riesige Fläche also, die man mit einem einzigen Besuch des Landes in keinster Weise abdecken kann. Wir habe es mit den bekanntesten fünf Parks lediglich geschafft, das unterste Fünftel Kenias zu bereisen ...

© Flying Cow

117 km2

Nairobi
Nationalpark

Kenias erster und kleinster National­park seit 1946 – direkt am Rand der Vier-Millionen-Stadt. Bewachtes Nashorn­schutz­gebiet.

30.000 km2

Serengeti NP
und Schutzgebiete

1 Masai Mara 1.510 km2
2 Mazwa 2.200 km2
3 Grumeti 2.500 km2
4 Ngorongoro 8.944 km2
5 Serengeti NP 14.763 km2
Unbewacht.

35.750 km2

Baden-
Württemberg
Vergleichs­größe zur Hilfe:
6 Baden mit knapp 15.000 km2 und 7 Württemberg mit ca. 21.000 km2

21.812 km2

Tsavo NP
West & East
Im Mai 1949 erfolgte aus administrativen Gründen die Teilung der Parks.
8 Tsavo-West 9.065 km2
9 Tsavo-East 11.747 km2
Militärisch gesichert.

392 km2

Amboseli
Nationalpark
Direkt unterhalb des Kilimandscharo-Massivs und wird von dessen Wasser gespeist. Bewacht von den Maasai, die keine Jäger in der Gegend dulden.

188 km2

Lake Nakuru
Nationalpark
Streng bewachtes Schutz­reservat für Spitz- und Breitmaul­nashörner, sowie seltener Rothschild­giraffen.