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  • Das Brandbergmassiv ist mit über 2.000 Metern die höchste Erhebung in Namibia.

    Brandberg
  • Bei über 40 Grad Außentemperatur fahren wir durch die trockenen Weiten des Damaralands.

    Damaraland

Wir folgen den historischen Spuren des Landes. Von Felsmalereien in Twyfelfontein bis zum deutschen Erbe aus der Kolonialzeit – Swakopmund.

Damaraland

Bambatsi Guest Farm

Auf der C38 verlassen wir den Park nach Süden über Outjo und erreichen gegen den frühen Nachmittag die private Ranch von Inge und Gerald, die Bambatsi Guest Farm.
Etwas ungewohnt für uns, auf Deutsch begrüßt zu werden, hier draußen im Nirgendwo des Damaralandes. Abseits der C39 gegen Westen, fahren wir eine halbe Stunde durch unwegsames, hügeliges Gelände, bevor wir überhaupt die Gebäude auf 1234 m erreichen. Die Anlage hat einen großen Pool, ein paar Stufen darunter erstreckt sich eine lange Terrasse mit einem fantastischen Blick auf das umgebende Mopane-Veld. Privateigentum bis zum Horizont - wir fragen uns, wie so etwas möglich ist …
Unsere Hosts sind Auswanderer der vierten Generation, und wir fragen uns, was einen bewegen mag a) das Land zu verlassen und b) ausgerechnet an solch einen Ort zu ziehen. Gerald ist ein Bär von Mann und er begrüßt uns mit einem Gewehr im Arm.
Er erzählt uns voller Stolz, er habe einen Geparden geschossen, der seinen Privat-Zoo dezimiert hat. So geht das ja nicht, denn was soll er denn sonst seinen Gästen auf der Farm bieten?

Wir fühlen uns nach Absurdistan versetzt!

In der Okonjima Nature Reserve haben wir gelernt, wie aufwändig es ist die Gepardenpopulation aufrecht zu erhalten, die Tiere zu vermehren und aufzuziehen. Mit enormen finanziellen Aufwand, teils mit Staatsgeldern subventioniert und von vielen freiwilligen Spendern unterstützt, gelingt es der Organisation, die Geparden und andere Großkatzen quasi vor dem Aussterben zu bewahren.
Und dennoch scheint die ganze Unternehmung zum Scheitern verurteilt, weil man die Tiere nicht z.B. im Etosha National Park auswildert, sondern lieber auf halben Weg auf das Land von privat Leuten (wie das von Gerald und Inge) rausschmeißt.
Und BÄM - werden die teuren Tiere von den Ranchbesitzern abgeknallt, weil sie sonst empfindlich den Safaribetrieb oder die Viehzucht stören. Das soll einer verstehen. Uns gelingt das nicht und etwas verstört verbringen wir den Nachmittag am Pool.
Inge gibt uns zuvor noch eine Einweisung für unseren Bungalow und erzählt uns, dass sie zur Zeit ein paar Probleme mit dem Wasser hätten. Daher stehen ein paar Karaffen mit Trinkwasser in unserem Zimmer. Wasser zum duschen gibt’s nur Morgens und Abends - Strom im Übrigen auch. Also planen wir genau, wie und wann wir die Akkus von den Kameras und den Handys laden können. Nach einem kräftigen Frühstück auf der offenen Terrasse, geht es nach Westen, auf Spurensuche der ersten Menschen.

Der Ausblick von der
Bambatsi Guest Farm in
die Weite des Damaralandes
ist wunderschön.

Twyfelfontein

In Khorixas hört die Teerstraße auf und wir rumpeln mit unserem Geländewagen mal wieder stundenlang über Schotterpisten und unzählige Schlaglöcher nach Twyfelfontein.
Auf Afrikaans, 'Zweifel(hafte) Quelle' heißen eine Quelle und eben das Tal, in dem wir uns gerade befinden, benannt von Siedlern, die die Quelle als nicht sehr zuverlässig befanden, weil sie wiederholt austrocknete. In dieser Gegend des sehr trockenen Damara-Berglands sind auf engem Raum tausende Felsbilder versammelt – sowohl als Felsmalereien wie insbesondere auch als Felsritzungen – die von mittel- und jungsteinzeitlichen Kulturen stammen und zu den ältesten Darstellungen in Afrika gehören.
In der größten Mittagshitze erreichen wir das Weltkulturerbe und am Himmel ist kein Wölkchen zu sehen. Die Touristeninformation, inklusive Museum ist in einer Holzhütte untergebracht, die stark nach einem Provisorium aussieht, da sie nur aus dünnen Ästen gebaut ist, durch die man hindurchschauen kann. Das Bauwerk ist zudem mit einem Wellblechdach abgedeckt, auf dem man im Moment ohne Probleme Mahlzeiten anbraten könnte. Wir werden dann auch gleich in eine Besichtigungsgruppe gebucht, da man sich ab hier nur noch in Begleitung eines Park-Rangers bewegen darf.
Als wir unseren Wagen in Khorixas betanken lassen, weil man hier als Weißer ja überhaupt nichts selber machen muss oder darf, schnappt auch schon die nächste Tourifalle zu. Nein, wir wollen keine komischen Kastanien mit unseren Namen geschnitzt haben und meinen, das auch deutlich gesagt zu haben. Aber ruck zuck haben wir unsere Namen verraten und halten die Kunstwerke in unsern Händen. Das war der Fehler - angefasst = gekauft und so erwerben wir die teuersten Nüsse unseres Lebens.

Die "Burned Mountains" oder verbrannten Berge wirken wie eine surreale Mondlandschaft in der sengenden Hitze Namibias.

Burned Mountains

Wir machen einen kleinen Abstecher in die Burned Mountains, einer abstrakten schwarzen Mondlandschaft, die von goldgelben Gräsern durchzogen ist und vor dem tiefblauen Himmel Namibias einen wunderbaren Kontrast bietet. Vorbei an einem Himba-Dorf, geht es dann für heute auch schon wider zurück zu Gerald und Inge. Davor halten wir noch einmal kurz an einem versteinerten Wald - oder den Resten, die irgendwo in der Savanne des Damaralands herumliegen. Auf einer Fläche von etwa 300 × 800 m sind 50 bis 60 größere fossile Baumstämme verstreut, die zwischen 240 und 300 Millionen Jahre alt sind. Die größten Stämme sind etwa 30 m lang und haben bis zu 6 m Umfang. Das Ganze gibt es selbstverständlich nur mit Park-Ranger und kräftig Trinkgeld zu sehen.

Der Brandberg

Omukuruwaro - Berg der Götter

Das ovale Brandbergmassiv ist Heimat des höchsten Bergs (2573m) Namibias. Das Brandbergmassiv liegt in der Region Erongo im Westen des Landes, rund 90 km vom Atlantik entfernt.
Die Namensgebung stammt von der glühenden Farbe, in der der Berg erscheint, wenn die Sonne von Westen auf ihn scheint. Die Herero nennen den Brandberg auch Omukuruwaro (Berg der Götter). Bis heute wurden rund 50.000 Felsmalereien an 1000 Fundorten entdeckt, zumeist an Überhängen und in unzugänglichem Gelände, die auf einen hohen Tierreichtum in vergangener Zeit hindeuten. Die bekannteste von ihnen ist die ca. 45 cm große Weiße Dame (White Lady), die wir uns anschauen wollen. Natürlich bekommen wir hier auch wieder unseren persönlichen Guide, der uns die nächsten drei Stunden mit in die Berge nimmt und uns viel über die Natur, Kultur und alles Mögliche erzählt. Das Thermometer ist jenseits der 30 Grad und wir sind froh, als wir wieder am Wagen sind und etwas zu trinken bekommen, das wir nicht überteuert vor Ort erwerben müssen.
Wir fahren durch ein karges Hochland und je näher wir der Küste entgegen kommen, desto mehr Wolken ziehen am Himmel. Bis wir in Henties Bay doch tatsächlich im Nebel sitzen. Wer hätte solch einen Wetterwechsel ahnen können, als wir heute morgen noch bei wolkenlosen Himmel gestartet sind.

Der Brandberg

Erhaben thront der Berg der Götter in der weiten Landschaft des Damaralands.

Ein kleiner Faux Pas

Abends treffen wir in Swakopmund ein und wir dachten eigentlich, dass wir die seitenverkehrte Fahrerei inzwischen in Griff hätten. Ein Blick auf die Karte war notwendig, um unsere Unterkunft zu finden und wir beschlossen einfach kurz „rechts ran“ zu fahren und nachzuschauen. Nachdem uns einige Fahrzeuge mit Hupen und Lichthupen begegneten, begriffen wir recht schnell unseren kleinen Faux Pas … Rechts ist hier eben Links. Und die Macht der Gewohnheit lässt sich nur schwer austricksen!

Namib Wüste

Swakopmund | Namib Naukluft Park
Impuls

Wärmedecke und Krautwickel

An der afrikanischen Atlantikküste kann es – ohne die richtige Kleidung – empfindlich kalt werden. Und obwohl Swakopmund als deutscheste Stadt in Afrika gilt: Die Spaltmaße unserer Unterkunft sorgen dafür, dass wir die elektrische Heizdecke in unserer Unterkunft sehr zu schätzen wissen.
Und obwohl uns an jeder Ecke deutsche Straßennamen und Angebote für deutsche Spezialitäten begegnen, halten wir uns lieber an Biltong, Antilopensteak und namibianische Austern.