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  • Der Weg ist das Ziel. Spannender als die Route 36 sind die Surfer in den frühen Morgenstunden zu beobachten.

    Road to Hāna
  • Schönster Sonnenaufgang über dem Haleakalā täuscht über schwierige Wetterbedingungen auf Land und auf See hinweg.

    Trugschluss
  • Schroff teilen die Zeugen rauer Tage vergangener Zeiten die Landschaft in Leben und Wüste.

    Lavafelder

Ein Jahrhundertsturm macht uns einen großen Strich durch die Rechnung. Für Tage ist die amerikanische Infrastruktur zerstört.

Road to Hāna

54 Brücken auf der State Route 36 nach Osten

Die Hawaii State Route 36 und 360 ist 103,6 km lang und verläuft an der Nordküste von Maui vom Hauptort Kahului in östlicher Richtung über 54 Brücken nach Hāna. Der Host von unserem B&B gibt uns sogar noch einen Audio Guide mit, den wir aber ziemlich schnell abschalten, weil das viele Gebabbel uns auf die Nerven geht.
Wir sind heute mit dem Sonnenaufgang unterwegs, freuen uns an einem fantastischen Licht und beobachten eine handvoll Surfer, die sich schon auf den Wellen tummeln.
Wir sind mit Fotografieren beschäftigt und bemerken um ein Haar nicht, wie ein Cop unseren am Straßenrand geparkten Wagen inspiziert. Als er uns mit den Kameras sieht, steckt er seine Untelagen wieder ein, schwingt sich auf sein Motorrad und knattert wieder den Hightway entlang. Glück gehabt! Denn hätten wir ein Knöllchen bekommen, wären wir gezwungen gewesen beim Department of Motor Vehicles persönlich vorstellig zu werden, um das Bußgeld direkt vor Ort zu begleichen.
Der kurvenreiche Weg führt uns durch dichten Regenwald und wir finden keinen der im Reiseführer so angepriesenen Wasserfälle, weil es an der Straße keinerlei Hinweisschilder gibt. Wobei wir wohl nicht all zu viel verpasst haben: Kurz vor Hāna quetschen wir unseren Wagen hinter einer Brücke an den Straßenrand, weil wir einem Insider Tipp nachgehen, dass die Einheimischen diese Wasserfälle, Terassen und Pools unterhalb der Straße gerne besuchen würden. So weit, so gut - die waren neben all den Touristen auch tatsächlich da. Aber als eine Amerikanerin den kleinen dunklen Taleinschnitt, über den eine recht marode, bröckelnde Betonbrücke führte, die zwei magere Kaskaden über die noch Teile einer Kanalisation führten mit „Oh my god - it’s beautiful“ und „gorgeous“ bezeichnete, haben wir doch etwas an unserem Reiseführer zweifeln müssen! Vielleicht haben wir schon zu viele Wasserfälle gesehen. Oder atemberaubende, spektakuläre Landschaften haben uns die Bescheidenheit genommen - aber diese Szene war einfach zu skurril. Vielleicht wird hier ja auch ein kleiner Maßstab angelegt.
Wir geben unserem Reiseführer noch mal eine Chance und wollen den Waianapanapa Black Sand Beach in der Keawaiki Bay aufsuchen. Die Überraschung ist dementsprechend auch nicht all zu groß, als wir eine von Touristen überflutete Camping Anlage vorfinden. Aber aus dem richtigen Blickwinkel ist der 200 m lange Strand auch richtig hübsch!

Der Süden

Der Piilani Highway

Im weiteren Verlauf der Straße (Route 31), die ab Hāna in relativ schlechtem Zustand ist, kann man bei Kipahulu Oheo Gulch (Seven Sacred Pools) besichtigen, eine kaskadenartige Abfolge kleinerer Wasserfälle und den zugehörigen Bade-Pools, die stufenförmig zum Meer abfallen. Der Statepark kostet natürlich Eintritt - wie gut, dass dann der Pass auch drei Tage gültig ist. Wir finden, der Park ist ein Witz und zweifeln ein mal mehr am Ästhetikempfinden der Amis.
Der Piilani Highway, wie jetzt die Straße heißt, ist ab jetzt teilweise nicht mehr befestigt und schmal. Dafür gibt die Landschaft jetzt einiges mehr her. Wir finden kleine, weniger überlaufene Buchten und fahren gegen Ende durch das trockene Land der regenlosen Seite des Haleakalās.
Der Rückweg mündet in den Haleakalā Highway, von dem man auf den Gipfel des Schildvulkans fahren könnte, wenn nicht die Straße komplett gesperrt wäre! Dutzend Einheiten von Polizei und Feuerwehren sind unterwegs und überall blinken und flickern die Warnlichter. Und zum ersten Mal sehen wir das tatsächliche Ausmaß des Orkans in Kula. Überall liegen teils gebrochene Telegrafenmasten und abgerissene Vegetation.

Wir fahren durch goldgelbe Graslandschaften, die die Südseite des Haleakalā säumen.

Die Haleakalā Pleite

Park Entrance closed

Am schlimmsten trifft uns die Vollsperrung des Parks. Wir wollten unbedingt zum Sonnenaufgang auf den Gipfel und jetzt müssen wir auf die Updates der Parkadministration auf Facebook hoffen. Diese kommen auch regelmäßig, nur gefallen uns die Richtung der Post überhaupt nicht.
Da es noch früher Nachmittag ist und wir uns in der Mitte der Insel befinden, versuchen wir noch mal auf den Haleakalā hinauf zu fahren. Und siehe da, wo gestern noch ein Katastrophengebiet war, ist fast alles wieder aufgeräumt. Wie Wolken ziehen in großen Fetzen um die Berghänge und wir schrauben und mit jeder Haarnadelkurve ein Stückchen dem Gipfel näher bis - ja, bis wir vor dem geschlossenen Schlagbaum am Parkeingang stehen.
Dort steht eine Dame in Uniform und teilt den fassungslosen Touristen mit, dass die komplett Kommunikation innerhalb des Parks durch den Sturm beschädigt sei und obendrein die Straßen zum Gipfel noch komplett vereist sind.

Weiter kommen wir heute nicht. Morgen auch nicht und danach werden wir nicht mehr auf der Insel sein.

Es ist zum verrückt werden - genau die 4 Tage im Jahr in der wir auf der Insel sind, ist der Park durch ein Unwetter geschlossen. Wir fahren die knappe Stunde wieder den Berg hinunter und sehen in Kula, wie die Mitarbeiter des Parks eine Informationstafel errichten auf der steht: Park Entrance closed. Irgendwie haben wir es zur Zeit nicht so mit dem Timing.

Der Jahrhundertsturm hat das Wasser aufgewühlt und die Walsafari wird zur Tortur. Nichts für einen schwachen Magen!

Maui und die Wale

Park Entrance closed

Wir haben in Maalaela eine Sunrise-Walsafari gebucht. Morgens um 6 geht es los. Das Wasser im Hafen sieht ruhig aus und es ist klares Wetter, also wagen die Veranstalter die Tour. Doch sobald wir aus dem Hafen sind, wird klar: schlechte Idee.
Das Wasser unruhig zu nennen, ist eine starke Untertreibung. Innerhalb der ersten halben Stunde hängen ca. 10 Leute über der Reling – oder dem Mülleimer. Wir zum Glück nicht, doch nach frühstücken ist uns auch nicht wirklich zumute. Und was noch viel schlimmer ist: keine Wale. Denen scheint es auch zu stürmisch.
Der Sonnenaufgang auf dem Wasser ist wunderschön, ganz am Ende der Tour sehen wir – zur Erleichterung des Veranstalters, der eine Walgarantie hat – ganz in der Ferne zweimal einen Buckelwalrücken, und das wars. Für uns als alte Waltouristen einfach zu wenig. Die folgenden Touren an diesem Tag wurden übrigens wegen des Wetters alle gecancelt.

Die Wale sind in der rauhen Dünung sehr schwer auszumachen.

Es schaukelt beachtlich und es ist äußerst schwierig den gerade entdeckten Blas des Wales nicht über den den nächsten Wellenkamm zu verlieren.
Also fahren wir weiter nach Lahaina und buchen dort für den nächsten Abend mal zur Abwechslung die Sonnenuntergangstour. Maui ist schließlich bekannt für die vielen Buckelwale, die auch gerne und oft aus dem Wasser springen, was wir sogar von der Küste aus schon mehrfach beobachten konnten. Und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Wir schlendern ein bisschen in Lahaina, ein sehr süßes Städtchen mit vielen kleinen Shops und leckeren Restaurants.
Am nächsten Tag versuchen wir es nochmal mit den Walen. Wir haben ein bisschen mehr Glück und sehen den ein oder anderen Buckelwal, außerdem ist das Abendlicht wunderschön. Die besten Walbilder unseres Lebens schießen wir hier aber nicht.

Das Abendlicht ist wunderschön, aber die Tiere die wir sehen sind leider viel zu weit entfernt.

West Maui Mountains

Honoapiilani Highway

Nach dem ersten Wal-Desaster fahren wir in die West Maui Mountains. In Lahaina und Kaanapali stehen die riesigen Touristentempel, Luxusresorts abgeschottet in einer eigenen Welt. Eine Stadt in der Stadt - der Urlaubstraum des Amerikaners. Unser Traum ist das nicht und so fahren wir weiter den Honoapiilani Highway entlang über die Nordspitze der Insel. Endlich wunderschöne, einsame Landschaften, urzeitlich und schroff. Und alles saftig grün.

Ungesichert, steil und praktisch ohne jegliche Ausweichmöglichkeit schneidet sich der schmale Weg durch die sagenhafte Landschaft der West Maui Mountains.

Nach ca. 10 Km wird die Straße wieder breiter und das Fahren deutlich entspannter. Aber wir wissen jetzt, warum die Autovermietungen dieses Straßenstück explizit aus dem Mietvertrag nehmen!

Kahekili Highway – schmal, unübersichtlich, ungesichert.

Als die Straße dann bei Kahakuloa jedoch einspurig zum Kahekili Highway wird, wird das Autofahren plötzlich eine Herausforderung und zum besonderen Erlebnis.

La Perouse Bay

Schnorchelausflug

Wir fahren so lange, bis es nicht mehr weiter geht, schnappen uns die Badesachen und stapfen über einen alten Lavastrom in Richtung Wasser. Wir finden ein einigermaßen ebenes Plätzchen und breiten uns aus. Es geht ein leichter Wind und die Sonne scheint, perfektes Badewetter.
In der Bucht ist das Wasser allerdings so trübe, dass man keinen Meter weit sieht - eigentlich unheimlich, denn man weiß nicht wo man hin schwimmt, oder was vielleicht auf einen selbst zu schwimmt. Aber an der offenen Seite zum Meer hin wird es deutlich besser und wir paddeln vorsichtig um die scharfkanntigen Lavariffe. Wir sehen wieder viele bunte Meeresbewohner und bleiben so lange im Wasser, bis die Lippen blau sind.
Wir wärmen uns auf, wobei sich Micha trotz eincremen einen derartigen Sonnenbrand holt, daß er in den nächsten drei Tagen nicht mehr aus dem Schatten zu holen ist. Und natürlich machen wir uns mal wieder viel zu spät zum Flughafen auf, aber das hat diesen Urlaub ja anscheinend System.

Big Island

Teil 4: Kilauea, Halema'uma'u & Pu'u ’Ō’ō | Mauna Kea | Manta Ray Diving, Kona
Impuls

Im Spiel der Elemente.

1.) Road to Hana – da war wohl der Reiseführer noch nicht Seitenstark genug ... Kann man machen, muß man aber nicht! Die viel interessantere Südseite der Insel erreicht man auch über Kula nach Süden.
2.) Wenn man nur wenige Tage hat, stört so ein Jahrhundertsturm immens! Dass wir den Sonnenaufgang auf dem Haleakalā erleben wollen, bleibt nun auf der Bucket List.