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  • In der Caldera des Schildvulkans dampft und blubbert der Lavasee des Halema'uma'u-Kraters.

    Der Kilauea
  • Schwarzer Basaltsand, der von Lava erzeugt wird, wärmt die urzeitlichen Riesen.

    Punaluʻu Beach
  • Der Krater Pu’u ’Ō’ō hat mit seiner Lava das ganze Land bedeckt und die Insel wieder um ein paar Meter erhöht.

    Kahaualeʻa Natural Area Reserve

Wir erkunden einen der berühmtesten
Hot-Spots der Welt!

Der Kilauea

Lavasee des Halema'uma'u-Kraters

Wir zahlen die Parkgebühr und dürfen den Pass drei Tage lang nutzen, 24 Stunden rund um die Uhr! Wunderbar - ein Park, der nicht seine Pforten schließt.
Heute Abend haben wir nur noch ein Ziel: Das Jagger Museum am Crater Rim Drive. Dort angekommen müssen wir sehr zu unserem Leidwesen erfahren, dass die Westseite der Ringstraße wegen den austretenden Gasen gesperrt ist, sowie alle Wanderwege direkt an den Kraterrand!

Früher war das alles noch geöffnet - aber der Vulkan hat sich gar nicht geändert, sondern die Menschen drum herum.

Wieder einmal spüren wir die direkte Bevormundung der Bürger durch den Staat, bzw. durch dessen Behörden. Interessanter Weise stehen aber noch immer die stündlich aktualisierten Warntafeln der Luftverschmutzung durch den Vulkan - auch wenn man gar nicht mehr hingelangen kann.

Zwei mal drei km misst die Caldera des Schildvulkans in der der aktive Lavasee des Halemaʻumaʻu-Kraters liegt. Gebannt starren wir in das Licht des Feuers.

Wir befinden uns auf 1247 m am Jaggar Museum und der Kilauea (spucken, verbreiten) liegt beeindruckend vor uns. Die Dämmerung setzt ein und verstärkt den roten Schein, der über dem Hot-Spot liegt. Wir gesellen uns zu den gut zwei Dutzend Fotografen und bringen ebenfalls unser Stativ in Position. Wir machen nebenher verschiedene Langzeitbelichtungen – aber die fast meditative Ruhe wir nur mal wieder durch einen dicken Ami gestört, der laut-knuspernd eine Tüte Chips niedermacht und genüsslich an einem 1.5-Liter-Becher Cola schlürft. Wir schauen uns nur stirnrunzelnd an und wissen, wir kommen einfach nicht mit diesem Volk klar.
Durchgefroren machen wir uns Stunden später auf den Heimweg und knabbern an Sandwiches, Bananenbrot und ein paar Nüssen, weil wir mal wieder das Essen vergessen haben.

Der Lavasee erleuchtet hell die Nacht.

Es dampft und qualmt tagein tagaus. Dabei wälzt der Lavasee des Kraters ständig flüssiges Gestein um, hebt und senkt sich nach eigenen Gesetzen.

Chain of Craters Road

Bizarre Landschaften

Zum Sonnenaufgang sind wir wieder am Kraterrand und beobachten, wie der Nebel aufsteigt und langsam von der Sonne verdrängt wird.
Die Caldera ist zwar seit ca 100 Jahren ausgehärtet, aber überall steigen Rauchschwaden und sonstige Gase auf. An den Steam-Vents liegt der Tau noch auf den Gräsern und glitzert im Sonnenlicht. Wir öffnen das Verdeck unseres Camaro, machen uns auf den Weg und 'cruisen' entlang der 30,57 Km lange Straße durch den östlichen Grabenbruch und Küste des Hawaii Volcanoes National Parks.
Auf unserem Weg passieren wir verschiedene Ausichtspunkte auf zahlreiche Loch-, und Grabenvulkane, Lavaröhren, Lavaflüsse und tropische Regenwälder. Die Landschaft erinnert uns ein wenig an Island: karg, schroff und verschiede alte Lavaströme, die die Landschaft formten. Am Meer angelangt sehen wir die hohen Basaltklippen und stellen uns vor, wie noch vor einem Monat die Lava hier knackend, zischend und rotglühend in die Wellen des Pazifiks gestürzt ist.

Erschöpft ruhen die großen Tiere im schwarzen Sand und wärmen sich auf.

Schildkröten und Wale

Punalu'u Beach

Punalu'u Beach ist ist ein schwarzer Sandstrand, an dem es die hawaiianischen 'Green Turtles' gibt. Und siehe da, es liegen tatsächlich ein paar im Sand und dösen in der Sonne.
Beim Versuch, ein paar Schildkröten im Wasser zu fotografieren, sehen wir in der Ferne plötzlich einen Buckelwal aus dem Wasser springen. Micha schwenkt blitzschnell das Tele an den Horizont und erwischt tatsächlich einen 'Breaching Whale'. Wir klettern danach noch über die Klippen und versuchen, näher ranzukommen, da die Wale sehr aktiv sind, aber leider verschwinden sie irgendwann aus unserem Blickfeld.

Das Höllenfeuer schlummert unter einer dünnen Kruste frischer Lava.

Erstarrt und festgeworden ist das flüssige Gestein, das wir eigentlich haben sehen wollen.

Heli-Flug #2

Ohne Türen, versteht sich

Wir wollen über den Kilauea-Vulkan fliegen, dessen Krater Pu’u ’Ō’ō seit 1983 eruptiert. Allerdings ist seine Aktivität gerade auf einem nie dagewesenen Minimum seit dem ersten Ausbruch.
Bis vor wenigen Wochen war die Stadt Pāhoa extrem gefährdet, da der Lavastrom unaufhaltsam auf die Stadt zukroch, aber kurz bevor wir ankommen, nimmt die Aktivität ab und die Lava beginnt abzukühlen. Für die Stadt: gerade noch mal gut gegangen; für uns: mal wieder schlechtes Timing.
Wir starten mit einem Briefing am Boden, mit uns fliegt noch ein weiterer Tourist, wir sind also zu dritt – plus Pilot. Der Pilot erzählt uns einiges zum Vulkan, seiner Aktivität, dem Lavafluss usw. Mit einem Hughes 500 fliegen über – leider bereits abgekühlte – aber immer noch dampfende und stinkende Lava und können von oben genau sehen, wie sie sich ihren Weg über die Insel gebahnt hat.
Nach einer halben Stunde sind wir endlich über dem Krater. Es zischt und dampft und wir kreisen einige Male über den Krater, damit wir den Hot-Spot vor die Linse kriegen.
Unser Mitflieger spricht inzwischen schon mit seiner „Aloha-Bag“, er kann den Manövern des Piloten eher nichts abgewinnen. Auf dem Rückweg geht es noch über einige Wasserfälle, nach 1 Stunde landen wir sicher wieder am Flugplatz.

Manta Ray Diving

Neptune Charlie Ocean Safaris, Kona

Wir kommen kurz vor knapp in Kona am Hafen an und steigen schnell aufs Boot, um den ersten Sicherheitsinstruktionen zuzuhören.

Ganz wichtig: Die Mantas nicht anfassen.

Sie haben einen Schutzfilm auf der Haut, der bei Berührung beschädigt wird. Im gleichen Atemzug wird uns aber erklärt, das Mantas das Wort Privatsphäre leider nicht kennen – es kann also durchaus vorkommen, dass wir von den Mantas berührt werden.
Wir kommen ins schwitzen. Also erstmal den Neopren-Anzug an, Leuchtstäbe am Schnorchel befestigen und ab ins Wasser. Ein umfunktioniertes Surfbrett mit Haltestangen aus dem Sanintärbedarf und Lampen dient als unsere Basis – die wir auch nicht verlassen dürfen. Es ist schließlich inzwischen stockdunkel.
Wir paddeln und warten auf die Mantas. Im Lichtkegel schwimmen lauter Fische. Aber was ist außerhalb? Ein bisschen unheimlich ist das ganze schon... Und endlich kommt der erste Manta. Er schwebt durchs Wasser, immer näher auf uns zu, dreht aber 1 m vor uns ab und verschwindet wieder in der tiefen Dunkelheit des Meeres.
Wow, das war fantastisch! Minuten später kommt der nächste. Dieses mal ist es der größte bekannte Manta in der Umgebung. Ein Weibchen. 4,5 m Spannweite. Sehr imposant. Es fehlt eine ihrer Kopfflossen – sie ist vor ein paar Jahren in ein Fischernetz geraten und um sie zu retten, wurde ihr die Flosse abgeschnitten.
Inzwischen gibt es auch die ersten Seekranken, denn schließlich bewegen wir uns auf dem doch moderaten Seegang ständig auf und ab. Uns ist das vor lauter Aufregung gar nicht so aufgefallen, aber als die Crew anfängt alle Gäste wieder einzusammeln und auf das stark schwankende Boot zu hieven, wird es uns auch ein wenig flau im Magen. Und der Trick auf den Horizont zu schauen funktioniert zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr so gut, denn Nachts ist er leider nicht mehr zu sehen.
Der Seegang macht hungrig und so schieben wir uns nach dem Nachtschnorcheln noch ein fettiges Club-Sandwich mit Fritten rein - das haben wir uns nämlich jetzt auch verdient. Nur blöd, daß wir jetzt wieder um die halbe Insel zurück nach Volcano fahren müssen. Dementsprechend ziehen sich die knapp 160 Km und wir kommen erst nach Mitternacht an unserem B&B an.
Uns war klar, dass wir keine guten Fotos von diesem Ausflug mitbringen würden. Unterwasseraufnahmen und das in der Nacht - nicht zu meistern, ohne professionelles Equipment. Aber selbst für lapidare Doku Zwecke enttäuschte die Sony SteadyShot HDR-AS30V dermaßen, daß die doch ziemlich gut zu bedienende Kamera letztendlich nicht überzeugen konnte und aus unserem Portfolio flog.

Schnorcheln in den Tide Pools

Kapoho

Am vorletzten Tag auf Big Island folgen wir einem Geheimtipp zu den sogenannten Tide Pools. Wir parken auf dem 'Besucherparkplatz' am Rande eines Wohngebiets von Kapoho, einer staatlich unabhängigen Kommune mit eigenen Regeln und Vorschriften und packen unsere Schnorchel und Flossen ein und laufen los. Einmal komplett durch das gesamte Siedlung, und nachdem wir durch irgendeinen Garten gestapft sind, landen wir endlich an den Pools.
Es sind Lavablasen, die vom Meerwasser bei Flut überspült werden, jedoch keinen direkten Zugang zum Meer haben. Das Wasser ist unheimlich klar, der erste Tide Pool, in dem wir schnorcheln, ist ca. 4 m tief und wir sehen eine unglaublich Fülle von verschiedene bunten Fischen.
Der zweite Pool ist extrem flach, teilweise nur einen halben Meter tief, ist aber gefüllt von zahlreichen bunten Korallen und Fischen. Es ist nicht einfach in diesem Labyrinth umher zu schwimmen, insbesondere, wenn man meist nur Wenige Zentimeter Wasser 'unter dem Kiel' hat. Und Anny paddelt mit der ständigen Angst, mit Bauch oder Beinen irgendwo hängen zu bleiben und flitzt stets mit einem starken Flossenschlag über die flachsten Stellen.

Die Hippie Komune

Kapoho

Irgendwie ist die Ansammlung von Menschen, die irgendeine Art von alternativen Lebenswegen suchen an der Süd-Ost Seite von Big Island überraschend hoch.
Kalapana ist zu diesem Zeitpunkt von den Lavamassen des Pu'u 'Ō'ō fast verschont geblieben, nur einige Bereiche des Ortrandes sind betroffen - aber natürlich gut gesichert und gesperrt von der Lokalpolizei. Also gucken können wir leider nicht.
Wir nehmen einen kleiner Snack im 'Gemeindezentrum' zu uns, den eine junge Studentin oder Aussteigerin liebevoll und vollkommen entschleunigt zubereitet.
Danach schlendern wir über die zahlreichen Lavafelder bis ans Meer und schauen uns japanische Selfie-Touristen und den Sonnenuntergang am schwarzen Lavastrand. Den Abend beschließen wir mit einem schönen Dinner in Kaleo's Bar & Grill, Pahoa.

Der letzte Tag

Wir fliegen erst Abends ab Kona und haben somit den ganzen Tag Zeit die Inses zu umrunden. Anny bekommt noch ihre Gelegenheit, eine frische Kokosnuss zu essen. An den Akaka Falls unterstützen wir ein junges Pärchen, die wohl erst seit kurzen in das Kokosnuss Geschäft eingestiegen sind. Das Ganze fühlt sich ein wenig improvisiert an, aber die Nuss schmeckt gut und wir kaufen noch Kokosnuss Chips als Reiseproviant dazu.
Die nächste Station ist der Waipio Valley Lookout, in diesem Tal gibt es spuren der ersten Siedlungen dieser Insel. Highway 19 (Mamaloa) im Norden der Insel führt uns nach Kuhio Village - unseren Abzweig nach Norden der Insel. Wir bewegen uns durch eine traumhaft schöne Landschaft mit dem Wolkenverhangen Mauna Kea im Hintergrund.

Zähe Bewegung im Moment der Zeit erstarrt. In Kürze werden Pflanzen die harte Kruste aufbrechen und das Leben kehrt zurück.

Impuls

Was ist mit den Amis los?

1.) Hauptgrund die Insel zu besuchen wurde von der Hoffnung genährt, einen aktiven Vulkan beobachten zu können. Leider hat dieser während unserer Anwesenheit eine Pause eigelegt. Aber die stillen Zeugen dieser Naturgewalten sind dennoch spektakulär.
2.) Einen Ausichtspunkt am Kraterrand zu schließen, weil zeitweise die Luft schlecht sein könnte, ist nicht nur eine Bevormundung des Staates, sondern eigentlich nicht mit dem Freiheitsdenken der Menschen dort zu vereinbaren. Es ist einfach nur albern – natürlich ist der Dreck nicht gut zum Einatmen, aber das gilt auch für Zigarettenrauch. Sollte jeder für sich selbst entscheiden dürfen.
Genau so wie das Thema Lavafluss absperren: Bereits Kilometer bevor die Lava die Straße überquert hat, waren Straßensperren errichtet. Man hat von dort nicht einmal die Lava sehen können! Aber irgendein Ami hätte sich sicherlich an dem glühenden Stein verbrannt und dann den Staat verklagt ...
3.) Schnorcheln in Tide-Pools macht Laune! Fühlt sich ein wenig nach einem Bad im Aquarium an, aber man kann die Tiere und Pflanzen in aller Ruhe in klarem Wasser genießen.