Sundowner Safari
Von was träumt man denn Nachts?
Wir kreuzen den Fluß auf einer aus Baumstämmen rudimentär zusammengeschusterten Brücke und fahren über das North Gate ins State Reserve. Kaum sind wir im Park, können wir eine Elefantenfamilie mit einem sehr fotogenen Jungbullen zwischen den Bäumen beobachten. Der weiß noch nicht, was er mit seinem Rüssel anfangen soll, aber sein Gesichtsausdruck sieht so aus, als ob er eine Menge Spaß daran hätte, seine Umgebung zu entdecken.
Wir verlassen die Wälder und bewegen uns auf das offene Grasland zu, denn unsere Guides haben erfahren, dass hier irgendwo zwei Löwen gesichtet worden sind. Wir fahren verschiedene mögliche Stellen an, als Frank plötzlich den Wagen wendet und auf einen einzelnen Baum mitten auf der Ebene zusteuert. Dort liegen tatsächlich zwei Weibchen im Schatten und warten geduldig auf die kühlere Nacht.
Verschlafen räkeln sie sich im saftig grünen Gras und jedesmal, wenn eines der Tiere zum Gähnen anfängt, hört man die Serienaufnahme unserer beiden Kameras rattern. Lediglich mit 400 mm Unterschied in der Brennweite, aber die Verschlüsse arbeiten fast synchron. Amüsiert beobachten die anderen Gäste unser Treiben, aber wir lassen uns nicht beirren, denn wir wissen, wer am Ende die besseren Bilder hat!
Die Löwen liegen unter dem Baum wie in einem Gemälde: zwischen saftigen Halmen, violetten und gelben Blumen und hier und da setzt sich sogar ein Schmetterling auf den rauen Pelz. Nachdem alle von Eindrücken, Aufnahmen und Erlebnissen gesättigt sind, geht es weiter.