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  • Die Abendsonne taucht die Welt in goldenes Licht und wir genießen die Wärme und die Farbenpracht zusammen mit hunderten Touristen.

    MacKenzie Beach

Heute kreuzen wir die Insel, es geht an die Westküste!

Der Südwesten

Wegstrecke

Auf unserem Weg sehen wir plötzlich Bisons neben uns grasen und halten für eine kurze Doku an deren Gehege. Schließlich hat Anny och nie echte Bisons gesehen! Wir beschließen kurzer Hand zu Farm zu fahren, um zu schauen ob man vielleicht ein paar wohlschmeckende Produkte erwerben kann. Kann man. Per Walkie Talkie, das am Schuppen hängt, rufen wir in der Farm an und es kommt gleich jemand in den Laden, um uns zu bedienen. Wir kaufen Bison-Würste und schöne Steaks. Auf dem Rückweg zur Straße merkt Micha, dass er die Kamera hat liegen lassen! Ist auch noch nie vorgekommen, war wohl von so viel BEEF! abgelenkt. Alles noch da, nochmal gutgegangen.

In Port Alberny machen wir Mittagspause am Sproat Lake. Es ist heiß und die Luftfeuchtigkeit hoch. Am Wochenenden zieht es die Kanadier wohl alle ans Wasser und so knabbern wir unsere Sandwiches am Seeufer und schauen Motorboot-Rennen zu, das einem Drag-Race ähnelt. Zwei Boote fahren mit viel Getöse zusammen los und das schnellere und meist lautere gewinnt. Das heißt qualifiziert sich und kommt eine Runde weiter. Das machen die Kanadier aber nicht mit Speed- oder Racing-Booten, sondern mit aufgebohrten Privatflitzern, die sonst so über den See brettern.

Wir machen uns wieder auf den Weg und fahren auf dem Pacific Rim Highway Tofino entgegen. Was wir nicht geahnt hatten ist, dass wir uns teilweise auf kleinen Bergstraßen über die Insel quälen. Wir lernen auch ein neues Gesetz in der kanadischen Straßenverkehrsordnung kennen: Wer mehr als 5 Fahrzeuge hinter sich hat, muss rechts ran fahren und den Verkehr vorbei lassen!

Der ursprüngliche Trading Post für Felle.

Heute ein Mekka auf Stubbs Island für Surfer, Wanderer, Camper, 'Whale-Watcher' & 'Bear-Watching'. Und Kulturzentrum der Native Tribes für Arts & Crafts.

Tofino

Überschaubares Städtchen am Clayoquot Sound

Nach stundenlangem kurvigen Geschaukel und dem nervigen Geklapper des Inventars im Camper erreichen wir endlich die berühmte Stadt am Nordrand einer Halbinsel, die in den Clayoquot Sound hineinragt.

MacKenzie Beach

Da man im Pacific-Rim-Nationalpark nicht campen darf und die Stellplätze sich auf drei RV-Campsites verteilen, haben wir Schwierigkeiten, einen Platz zu finden. Am MacKenzie Beach müssen wir für die erste Nacht einen heruntergekommenen Platz nehmen, auf den unser knapp sechseinhalb Meter langes Gefährt kaum draufpasst. So stehen wir eben fast zur Hälfte auf den eh schon schmalen Zufahrtswegen, auf einem überteuerten Fleckchen Dreck. Die Besitzerin des Platzes kennt die Not der Besucher und scheut nicht einmal davor zurück, den Vorgarten vor dem Verwaltungsgebäude als Zeltplatz zu vermieten – für 45 Dollar pro Zelt. Die Nasszelle des Platzes ist widerlich und wir beschließen wenigstens so viel Strom und Wasser zu beziehen, wie wir können und nutzen das Equipment, das wir an Bord haben.

Silhouetten huschen mit dem letzen Licht des Abends über den Strand.

Impressionen

Da der Platz ja nicht viel her macht, laufen wir an den Strand hinunter. Dauert ja nicht lange, denn wir stehen ja bereits fast ganz vorne! Ein kurzer Weg durch die Vegetation und vor uns öffnet sich eine beeindruckende Bucht in Form eines leichten Bogens, knapp 800 m lang. Die Sonne steht tief und taucht den Strand in ein goldenes Licht. Wir holen das Fotoequipment und beschließen einen Timelapse zu machen. Mit unseren Klappstühlen setzen wir uns hinter das Stativ, machen ein Bier auf und genießen den Anblick.

Wildlife Safari

Heute wollen wir Bären sehen

Nach stundenlangem kurvigen Geschaukel und dem nervigen Geklapper des Inventars im Camper erreichen wir endlich die berühmte Stadt am Nordrand einer Halbinsel, die in den Clayoquot Sound hineinragt.

Lane Islet

Wir fahren zu Jamie’s Whale Watching und gehen an Board eines überdachten Cruisers, um mit ca. 40 anderen Gästen in den Clayoquot Sound zu fahren, um nach Schwarzbären Ausschau zu halten. Das Wasser ist ruhig, die Morgenluft klar und der Fahrtwind angenehm. Wir machen an Indian Island einen schwenk nach links und fahren ein Stück nach Norden, an einer Fischfarm vorbei, die uns beinahe den Atem nimmt.

Als wir den Lane Islet queren, bekommt unser Captain einen Funkspruch eines Zodiacs, das bereits einen Bären gesichtet hat und wir fahren an das gegenüberliegende Ufer. Langsam pirschen wir uns an, damit unser Wellengang und Lärm so gering wie möglich bleibt. Und wir sehen ein schwarzes, zotteliges Etwas durchs Geäst huschen. War’s das schon wieder? Ein Hauch von einem Bären und sonst nichts? Heute haben wir mehr Glück:

Der kleine Bär traut sich aus dem Dickicht und klettert über einen umgestürzten Baumstamm und wir können endlich eines dieser Tiere in Ruhe beobachten.

Sichtlich nervös verschwindet der Schwarzbär aber dann bald im Unterholz und wir sehen warum – ein zweiter Bär schlendert auf unserer Steuerbordseite gemütlich an der Wasserkante entlang, dreht hier und da einen Stein und lässt sich laut schmatzend die Muscheln schmecken. Ein schönes Tier, dessen Fell in der Morgensonne glänzt. Gute 20 Minuten sind wir damit beschäftigt, den Bären zu dokumentieren, dann drehen wir ab und der Captain bringt uns auf den Weg zurück.

Abrupt dreht der Cruiser nach Osten ab und bringt uns in die Nähe des Nordstrandes von Indian Island. Langsam treiben wir auf den Strand zu und entdecken eine Schwarzbärenmama mit drei Jungtieren. Zwei kleine und ein älteres huschen für Sekunden am bewachsenen Strand entlang, wir drehen bereits ab, als wir die letzten Bilder machen.

Die Milchstraße

Micha hat es sich dann auch noch in den Kopf gesetzt mitten in der Nacht aufzustehen und den Sternenhimmel zu fotografieren. Und so stolpern zwei schlaftrunkene Gestalten nachts um 2:00 an den Strand, um von der Anzahl an Menschen, die immer noch hier sind, überrascht zu werden! Nach einer knappen Stunde sind wir durchgefroren und krabbeln müde und zufrieden in unser Quartier.

Fazit: Furchtbarer Campground, aber großartige Location. Für den nächsten Tag haben wir uns schon einen Platz auf dem wesentlich schöneren Campground nebenan ein Plätzchen reserviert.

Walsafari

Im Zodiac zum Plover Reef

Das Konzept des „Festrumpfschlauchboots“ ist die Verbindung eines aufblasbaren Gummiboots mit einem festen Boden sowie eines Außenbordmotors. Die Tragschläuche verleihen dem Zodiac einen tiefen Schwerpunkt und somit liegt das Schlauchboot sehr stabil auf dem Wasser.

Und was ist nun der Vorteil, bei einer Walsafari mit einem Zodiac unterwegs zu sein? Abgesehen davon, dass es maximal nur für 12 Personen Platz bietet und die Chance erheblich steigt, eine gute Fotoposition zu besetzen, ist das Gefährt flink und wendig und wesentlich verträglicher für Umwelt und Tier. Der große Nachteil ist die Abhängigkeit von den Elementen. Man bekommt zwar einen MS-195 HX Integrety Floation Suit, ein Strampelanzug, der nicht nur isoliert und den Elementen trotzt, sondern auch als Rettungsweste dient, also auf dem Wasser schwimmt. Unser Skipper meinte nur, wenn wir über Board gehen sollten, dann können wir uns damit ruhig ins Wasser legen, entspannen und einfach warten bis wir wieder eingesammelt werden. Er würde dann auch ein Bild von uns machen …

Wir flitzen mit 55 Km/h und 200 PS über die Wasseroberfläche, werden nur kurz bei querlaufenden Wellen langsamer, da das Boot sonst zu hart aufschlagen würde.

Kaum haben wir das Dock verlassen fahren wir nach Norden durch den Clayquot Sound an den Deadman Islets vorbei, (alte indianische Begräbnistätten in Bäumen) und arbeiten uns um die Ostseite von Vargas Island herum, hin zur offenen Seite des Meeres. Das Wetter ist bombe, nur am Horizont liegt eine Nebelbank auf dem Wasser, was die Beleuchtung der Umgebung einmalig macht. Aber als hätten wirs gewusst – wir steuern direkt auf diese trübe Suppe zu!

Schwupp, Licht aus, Sicht fast Null.

Super, haben wir mal wieder ganz toll hingekriegt.

Wir bewegen uns inzwischen langsam durch den Nebel – irgendwo in der Mitte von Bartlett und Blunden Island. Es ist kalt geworden und wir sind ganz froh über unseren Sicherheitsanzug, der auch die Feuchtigkeit abhält. Inzwischen hat unser Captain das Zodiac angehalten und wir werden von der Dünung durchgeschaukelt. 50 Meter weiter weg sehen wir Wellen brechen und wir können die Nähe des Riffs förmlich spüren und wir hoffen, dass die Motoren weiterlaufen.

Plötzlich sehen wir einen Blas, kurz darauf den Rücken eines Wals. Zwei Grauwale tummeln sich an den steilen Abhängen rund um das Riff, der ideale Ort für Flohkrebse, aber auch Ruderfußkrebse und kleine Fische, wie man uns sagt. Die 13-15 Meter langen Tiere lassen sich durch uns nicht stören – wir werden kurz begutachtet und danach geht die Fressorgie einfach weiter, als ob nichts gewesen wäre. Es ist verdammt schwierig zu fotografieren, denn der Nebel schluckt viel Licht und das Wasser ist sehr unruhig.

Die Wale schwimmen sehr langsam und gleiten durch das Wasser, wir können also nach und nach den ganzen Körper des Wales sehen. In diesem Licht irgendwie mystisch.

Als die anderen Boote der Safarianbieter eintreffen, entfernen wir uns von den Tieren auf die wohl vorgeschriebene Entfernung von 100 Metern. Nur gut, dass wir einen solch deutlichen Vorsprung hatten, denn bei dem Wetter sieht man bei dem offiziellen Abstand nun mal gar nichts.

Auf dem Rückweg fahren wir noch an weiteren Riffs vorbei, auf die sich viele Robben zurückgezogen haben. Das kleine Boot schaukelt aber ziemlich heftig in der unruhigen See und so brechen wir die Safari ein wenig früher ab als geplant – dafür muss sich keiner von uns über die Reling lehnen. Als wir uns wieder in den Sund kommen, klart das Wetter auf und wir werden von den Sonnenstrahlen gewärmt.


1st Street, Tofino

Die Sonne liegt beim Anlegen des Zodiacs so fantastisch über den Inselgruppen Tofinos, dass wir beschließen, samt DV-C auf den mächtigen 'First Street' Anleger zu fahren und das Abendlicht zu erleben.

Wir fahren zurück zum Bella Pacifica Campground, und parken unser Gefährt ca. 300 m entfernt von unserem gestrigen Platz. Nur dieses Mal viel hübscher, zwischen Bäumen und Sichtschutz zu den Nachbarn. Dafür kein Full Hook-Up, aber wir können ja für mindestens drei Tage autark unterwegs sein. Den Tag beschließen wir mit einer „Lachspfanne auf Nudelbett“ und nippen zufrieden am passenden Wein dazu.

Wir machen einen kleinen Abstecher an den Long-Beach und sehen in beide Richtungen – nicht viel.

Pacific Rim National Park

Das Wetter an nächsten Tag ist sehr 'bescheiden'. Die Wolken hängen tief und hüllen alles in eine graue Suppe. Wir beschließen, dass uns das aber nicht auf die Laune schlägt und machen eine kleine Exkursion in den Regenwald von Vancouver Island. Die Vegetation gibt ja nicht viel her - es gibt nur 4 Baumsorten und 5 Farne. Ist halt kein tropischer Regenwald, sondern ein kanadischer.

So schauen wir uns die mit Moosen, Flechten und sonstigen Gräsern bewachsenen, immergrünen Koniferen an, die hier zumindest riesig sind. Sonst wachsen um uns herum noch Kiefern, Douglasien und Fichten – wobei Letztere knapp 100 m hoch werden können. Wir lassen darauf das Auto am Qwisitis Visitor Centre und laufen im Nebel am Strand entlang. Auf dem Nuu-chah-nulth Trail erreichen wir die Florencia Bay und kehren wegen der Wetterlage bald um. Auf dem Trail lernen wir noch einiges über die Uhreinwohner dieser Insel, ihrer Kultur und sehen hier und da wunderschöne Totem-Pfähle.

Im Nieselregen machen wir noch einen Abstecher nach Ucluelet, das bei Sonnenschein sicher auch um Einiges einladender wirkt als heute und so fahren wir wieder auf die andere Seite der Insel.

Nuu-chah-nulth Trail

Cathedral Grove

Die Sonne hat uns wieder und im Licht der Nachmittagssonne kommen wir auf unserem Weg nach Qualicum Beach an einer Waldstück riesiger Bäume vorbei – Cathedral Grove. Der Park am Ende des Cameron Lake wird eigentlich MacMillan Provincial Park genannt und ist durch seine bis zu 800 Jahre alten Bestände an Douglasien bekannt. Die größten Bäume können einen Umfang von neun Metern aufweisen. Die imposanten Bäume fächern wunderschön die Sonnenstrahlen auf und wir versuchen unsere Eindrücke mit den Kameras festzuhalten.

Vancouver Island - Osten

Chemainus | Covichan Lake | Victoria | Sidney
Impuls

Geplante Spontanität

1.) In den Sommermonaten ist Tofino von Touristen komplett überlaufen und es ist wirklich schwierig ohne zeitige Reservierungen überhaupt eine ordentliche Bleibe zu finden, denn der große Nationalpark beschränkt das Zelten/Campen auf wenige Möglichkeiten. Auch sonst kann der kleine Ort nicht genügend Menschen beherbergen.
2.) Das Wetter ändert sich ständig. Planungssicherheit gibt es so gut wie nicht.
3.) Walsafari mit dem RIB – ganz klare Empfehlung. Schneller, wendiger und weniger aufdringlich.
Und die Kamera mit EF 70-200mm 1:2,8L USM wird in einen 7 Liter wasserdichten Packsack von z.B. Ortlieb gepackt.
Funktioniert prima!