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  • Mit rudimentären Fischerbooten fahren die Einheimischen jeden Tag aufs Meer, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

    Einheimische Fischer
  • Das türkisblaue Wasser am Atoll ist ein perfektes Schnorchelrevier.

    Mnemba Atoll

Die Gewürzinsel Sansibar ist mit ihren weißen Sandstränden und dem türkisblaues Wasser laut Reiseführer der Inbegriff vom Paradies.

Anreise

Mit einer kleinen Maschine geht es vom nationalen Flughafen Arusha nach Zanzibar. Zanzibar schloss sich am 26. April 1964 mit dem unabhängigen Tanganjika zum Staat Tanzania zusammen (Tanganjika + Zanzibar = Tanzania). Mehr als 99 % der Einwohner sind Muslime. Wir werden am Flughafen von einem Taxi abgeholt, das uns ins Hotel auf der anderen Seite der Insel bringen soll. Los geht’s. Wir fahren durch Zanzibar Town und seine Vororte. Je weiter wir aus der Stadt rausfahren, desto erbärmlicher leben die Menschen. Wir sind fassungslos, wie arm die Einwohner sind. Da erscheint uns das Festland Tanzanias fast schon wohlhabend im Vergleich.
Wir verlassen ziemlich schnell die asphaltierten Straßen und rumpeln mit dem Kleinbus über immer schlechtere Straßen. Laut Reiseführer dauert die Fahrt zum Hotel ca. 1 Stunde. Nach eineinhalb Stunden werden wir langsam nervös. Der Fahrer im übrigen auch. Auf der sogenannten Straße liegen riesige Steinbrocken, dafür ist das Auto nicht gemacht. Nach über 2 Stunden und mitten in der Nacht sind wir endlich im Hotel. Wir wissen nicht, wer erleichterter ist – wir oder unser Fahrer.

Ein paar Jugendliche sind auf
dem Weg zu den Hotels am Strand, um dort ihren Fang des Tages zu verkaufen.

Die typischen Fischerboote auf Sansibar

Mit diesen selbstgezimmerten Booten wagen sich die Fischer jeden Tag aufs Meer, um ihre Familien zu ernähren. Nicht immer kommen sie auch wieder zurück – der Wind ist ihnen nicht immer wohlgesonnen.

Sunshine Marine Lodge

Wohnen am Mnemba-Atoll

Die Lodge ist wunderschön angelegt, vom Zimmer aus haben wir einen Blick auf das türkisblaue Wasser und das berühmte Mnemba-Atoll, an dem wir morgen schnorcheln gehen wollen.
Erstmal fahren wir aber zum weißen Sandstrand neben der Lodge. Kein Tourist hat sich hierhin verirrt, nur ein paar Fischer gehen mit ihren einfachen Holzbooten ihrer Arbeit nach. Als 3 Stunden später Ebbe ist, laufen wir am Strand entlang zurück zur Lodge.
Am nächsten Tag geht es auf zum Schnorcheln. Nach 40 Minuten mit vielen bunten Fischen kommt das absolute Highlight. Wir kämpfen noch mit Flossen und Schnorchel, da wir gerade aufs Boot klettern wollen, als unser Guide eine kleine Gruppe Delphine erblickt. Wir schwimmen so schnell es geht in die Richtung der Delphine und tatsächlich kommen wir ganz nah. Die Delphine schwimmen um uns herum, man hört ihre knatternden Geräusche, bis sie irgendwann keine Lust mehr haben und mit ein paar Flossenschlägen verschwinden.

Stone Town war Mitte des
19. Jahrhunderts der größte Markt für Sklavenhandel an der Küste Ostafrikas.

Stone Town

Die Geburtstadt von Freddie Mercury.

Am nächsten Tag haben wir eine Führung durch die Altstadt von Zanzibar Town gebucht – Stone Town. Stone Town ist seit 2000 UNESCO Weltkulturerbe. Die Stadt ist bekannt durch die vielen aufwendig geschnitzten Türen, an denen sich auch die unterschiedliche Herkunft der Menschen ableiten lässt. Arabisch oder indisch.
Zuerst geht es auf den Markt. Der erste Gedanke: Gummistiefel wären wohl besser gewesen als Ballerinas. Überall Blutlachen vom frischen Fisch und Fleisch, alles steht vor Dreck. Doch das Warenangebot ist groß. Fische aller Art, vom Thunfisch bis zum Tintenfisch – einiges wird vor unseren Augen mit der Machete zerteilt und nicht sehr appetitlich präsentiert. In der nächsten Halle wird gerade eine Ziege gehäutet, die Innereien liegen schon hübsch drapiert auf dem Tisch. Die meisten Menschen wollen nicht fotografiert werden, doch einige sind nach höflichem Nachfragen sogar ohne Obulus bereit dazu. Alles andere erledigt das Weitwinkel. Immer schön auf die Waren draufhalten, die Verkäufer sind dann automatisch mit auf dem Bild.
Die nächste Halle mit Gemüse, Obst und vorallem Gewürzen wirkt dann fast schon wieder normal. Hier kaufen wir auch ein paar tolle Gewürze ein, schließlich ist Zanzibar ja als die Gewürzinsel bekannt.
Danach geht es durch die Altstadt von einer schönen Türe zur nächsten. Dazu noch ein wenig Geschichte zum Sklavenhandel und den Religionen. Wir sind beeindruckt, wie friedlich im ganzen Land Muslime und Christen zusammenleben. Zuletzt geht es noch zur berühmtesten Türe Zanzibars: Freddy Mercury alias Farrokh Bulsara ist wohl der berühmteste Sohn der Stadt – und ein Touristenmagnet, obwohl nie abschließend geklärt werden konnte, in welchem Haus genau er geboren wurde.
Kommentar

Paradies im indischen Ozean?

Von allen Seiten wird uns Sansibar als Bade- und Schnorchelparadies angepriesen. Der perfekte Abschluss für unseren Safari-Urlaub. Das ist nur die halbe Wahrheit. Die meisten Touristen bleiben in ihren Hotelanlagen, damit niemand die Armut außerhalb sehen muss, lassen sich kulinarisch verwöhnen und gehen im klaren Wasser schnorcheln.