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  • 48 Meter hohe Felsnadel unterhalb der nach Osten abfallenden Abruchkante.

    Old Man of Storr
  • Das erste und älteste Pub der Isle of Skye wartet auf uns.

    Stein
  • 5000 Jahre alte Monolithe. Zweck und Nutzen unbekannt. Trotzdem ein Mystischer und landschaftlich wunderschöner Ort.

    Calanish III

Die Inseln der äußeren und inneren Hebriden vor der Küste Schottlands trotzen den Elementen.

Das stürmische Wetter begleitet uns schon den ganzen Tag – aber am Abend bricht nach langem Zögern endlich die Sonne durch.

Ankunft auf der Insel

Wir erreichen Stornoway spät am Abend und fahren im Lichte der tief stehenden Sonne ein Stück an der Ostküste entlang, um einen Platz für die Nacht zu finden. An einem Friedhof nahe dem Fluss Abhainn Ghriais, der dort ins Meer mündet, werden wir fündig. Wir richten das Fahrzeug mit den Unterlegkeilen aus, damit es nicht allzu schief steht und das Wasser besser ablaufen kann. Der Wind hat zwar deutlich nachgelassen, zuppelt aber immer noch kräftig an unserem Wohnmobil.

Unkompliziert und problemlos am Rande einer wenig befahrenen Straße, schlagen wir am Rande eines Friedhofs unser Quartier auf.

Isle of Lewis, Harris & Isle of Skye

Schottland – Teil II

Der Himmel lässt nichts Gutes ahnen und nach einem sonnigen Morgen werden unsere schönen Eindrücke von Na h-Eileanan an lar mit heftigen Regenschauern hinweg gewaschen, als wir auf der A857 nach Norden fahren. Die karge, flache Landschaft liegt mit seinen Mooren unter einem grauen Regenschleier, doch als wir auf der anderen Seite der Insel auf die A858 abbiegen und zum Blackhouse Complex in Arnol fahren, durchbricht die Sonne die Wolkenfetzen und dringt mit ihren warmen Strahlen durch den grauen Himmel.
Isle of Lewis
Wir sind viel zu früh – das Museum hat noch nicht geöffnet und wir erkunden die Anlage auf eigene Faust. Die Bezeichnung Blackhouse steht für einen traditionellen Haustyp der schottischen Hebriden, den Highlands und Irlands sowie den Gebieten keltischer Siedlungen in Nova Scotia. Das meist doppelwandige Trockenmauerwerk ist mit Erde oder Torf verfüllt und auf den Mauern ruhte ein Holzgebälk, das mit Stroh oder Schilfrohr bedeckt wird. Eine Feuerstelle auf dem mit Steinplatten bedeckten oder nur aus Erde festgetretenen Boden brannte den ganze Tag – ohne Kamin. Der Rauch des Torffeuers zog einfach durch das Dach und der Rauch konservierte die aufgehängte Nahrung im Gebälk. Erst im späten 19. Jahrhundert wurde diese traditionelle Architektur von den sog. White Houses abgelöst. Hübscher anzusehen, aber mit einer wesentlich schlechteren Energiebilanz dank Kaminen und Fenstern!
Eine größere Ansammlung der traditionellen Gebäude finden wir in The Gearrannan Blackhouse Village, einem gepflegten Freilichtmuseum, das von den Ortsansässigen unterhalten und betrieben wird. Die Räume der Häuser lassen überhaupt nicht auf das äußere Erscheinungsbild schließen. Bis ins das kleinste Detail perfekt eingerichtet, quasi ein Abbild des Jahres 1886, wie der Kalender an der Wand uns zeigt. Dennoch wird man leicht seekrank in den beengten Räumen, in denen es kein einzigen rechten Winkel zu geben scheint. Wir folgen dem scheppernden Krachen eines mechanischen Webstuhls und beobachten gespannt, wie die beiden Schiffchen den Faden quer zur Laufrichtung hin und her schießen und den rauhen Tweedstoff um Millimeter langsam wachsen lassen.

Dun Carloway Broch - ein mittelalterlicher Wohnturm.

Seit Bestehen hart umkämpfte Wohnorte schottischer Großfamilien,
lange bevor die legendären Clans entstanden.
Dun Carloway Broch
Unser Weg führt uns an den Dun Carloway Broch – ein runder, fensterloser, eisenzeitlicher Wohnturm aus Trockenmauerwerk, der in Schottland, dort insbesondere in Caithness, aber auch auf den vorgelagerten Inseln (Orkney, Shetland und Hebriden) zu finden ist. Die Lage ist häufig strategisch günstig gewählt, wie auf Hügeln, Halbinseln oder Inseln. Dun Carloway misst an der Basis rund 14-15 Meter im Durchmesser und die Reste kommen immerhin noch auf eine Höhe von neun Metern. Die drei Meter dicken Mauern sind doppelwandig ausgelegt und beherbergen im inneren eine Treppe, welche die 3-4 Stockwerke miteinander verbunden hat. In der Mitte war meist ein Wohnraum mit Küche platziert, darüber in der Abwärme des Feuers ein Quartier zum Schlafen.
Auf dem kurzen Weg zu den spärlichen Überresten einer längst vergangenen Kultur schauen wir noch kurz in das kleine Museum vor Ort, das liebevoll die Geschichte des Broch erlebbar aufbereitet hat. Der Turm ist von diversen Schafweiden umgeben und damit die zahlreichen Tiere ihre Ausscheidungen nicht überall um das Kulturdenkmal verteilen, ist der Zugang mit einem Drehgatter versehen, durch das sich jeweils immer nur eine Person hindurch zwängen kann. Und so warten wir geduldig, bis sich die knapp 50 Personen einer Reisegruppe mit eigenen blauen Jacken nacheinander durch das Gatter geschafft haben. Und mit typischen britischen Humor zwinkert uns ein Engländer zu: 'One Sheep at a time ...'
Wir plaudern ein wenig mit einer der "Blaujacken" und erfahren, dass dies nur ein Bus von dreien einer Kreuzfahrt wäre, der hier gerade Halt macht.

Wie bei anderen megalithischen Kultstätten ist der Sinn und Zweck der Formationen unklar und Thema vieler Spekulationen

Callanish Standing Stones

Die Geometrie der Steinkreise
Der Wind hat kaum nachgelassen, aber die Wolkendecke ist inzwischen so zerfetzt, dass ständig die Sonne durchbrechen und die Landschaft um uns herum mit eckigen Lichtfeldern beleuchten kann. An der größten, heute bekannten Steinformation der Megalithkultur – den Callanish Standing Stones, versuchen wir uns an ein paar Langzeitbelichtungen und sind fasziniert von dem unvorhersehbaren Spiel von Licht und Schatten. Wir haben auch viel Geduld mitgebracht, denn die Menschen, die diesen Ort besuchen, haben ebenfalls viel Zeit mitgebracht und bewegen sich nur langsam von Stein zu Stein. Dennoch sind wir von der Größe und der geometrischen Anordnung der Gesteinsbrocken fasziniert und versuchen uns in 12 Metern Höhe einen Überblick zu verschaffen.
Die Kartoffel-Lauch Suppe im nahen Visitor Centre tut unglaublich gut – es ist zwar sonnig, aber bei 14 Grad und Wind sind wir dann doch irgendwann ausgekühlt und freuen uns über etwas Warmes im Bauch. Da die Landschaft von immer weniger Wolken verschattet wird, beschließen wir noch mal zu dem Steinkreis zu gehen und nach Motiven zu suchen.
Vielleicht lässt der nachlassend Wind auch noch eine Aufnahme aus ein paar Metern Höhe zu. Wir erreichen die Formation gerade in dem Moment, als ein Bus auf der Rückseite der Anlage zu unserem Erschrecken 50 blaue Jacken ausspuckt, die sich sofort über die gesamte Formation ergießen. Die Zeit ist auf unserer Seite, denn es braucht nicht lange, bis der Souvenir-Shop am offiziellen Eingang seine magische Macht auf die Reisegruppe ausübt und die Steinformation in Kürze frei von blauen Punkten ist. Wir steigen auf und die Mavic treibt im böigen Wind sofort ab, aber es reicht gerade für ein paar Bilder, bis Micha die Drohne im Tiefflug wieder zurückholen kann.

Heilige Geometrie

Erst aus der Vogelperspektive kann man die wahre Größe der Anlage und ihre Ausmaße erkennen uns zu schätzen wissen.
Callanish III
Die Formation befindet sich in guter Nachbarschaft. Callanish II und III liegen nur knapp ein Kilometer voneinander entfernt, sind etwas kleiner aber genauso beeindruckend in der spektakulären Landschaft verankert. Als wir Nummer 3 erreichen, hat dort bereits eine Yoga Gruppe die 5000 Jahre alten Kreisringe für sich eingenommen. Es wird direkt an den Steinen meditiert, Monolithe werden umarmt und Emotionen finden ihren freien Lauf. Wir haben keinen Zugang zu irgendwelchen spirituellen Spuren und warten geduldig, bis die Yogis fertig sind.

Die Wolkendecke reißt auf, es ist windig und das Licht des Nachmittags setzt die Steinkreise wieder einmal herrlich in Szene.

Cliff Beach

Am späten Nachmittag fahren wir schließlich durch die Berge weiter nach Uigen und finden einen hübschen Platz an der Küste – Cliff Beach. Wir sind zwar nicht allein, aber hier hat es so viel Platz, dass man sich untereinander nicht stört. Und da wir eine Top-Aussicht haben, fällt es uns auch nicht schwer, das Wohnmobil auszurichten, uns mit den Klappstühlen auf die Dünen über dem Meer zu setzen und an unserem Sundowner zu nippen.
Am Abend schlendern wir noch einmal direkt an der Wasserlinie entlang und lassen uns die Brise um die Nase wehen, bevor wir nach einem langen Tag müde in unsere Betten fallen.
Isle of Harris
Wir werden von Regen geweckt, der auf das Kunststoffgehäuse unseres Wohnmobils prasselt. Der Wind hat wieder zugelegt und schmeißt in regelmäßigen Abständen einen Vorhang Wasser an die Seite des Fahrzeugs.
Wir hegen starke Zweifel, ob das Wetter heute wirklich noch mal besser werden kann und machen uns erst einmal einen heißen Kaffee. Wir beschließen auf die südliche Hälfte der Insel zu fahren, zu tanken und unsere Vorräte aufzufrischen. Auf dem Weg nach Tarbert kreuzen wir für eine Insel mächtige Bergketten und machen einen kurzen Tankstop in Aird Asaig, einer Ansammlung von fünf Häusern und eben einer Tanke, die für etliche Quadratkilometer ein Monopol besitzen zu scheint.
Tarbert
In Tarbert, einem Städtchen mit Fährhafen, gibt es zumindest keine. Und auch der CoOp der Stadt erinnert uns mehr an einen Tante-Emma laden, als an einem Supermarkt einer internationalen Kette. Micha parkt den Freizeitlaster inzwischen gekonnt ein und wir besuchen erst einmal die Kleinkunstausstellung von Tarbert, wohl weil es immer noch regnet und das Community-Centre direkt neben dem Parkplatz liegt. Wir bekommen fast Augenkrebs von der Auslage – Topflappen, Häkelbilder, Schnitzereien mit Motiven aus der Umgebung. Kann man machen, braucht aber keiner. Und so sitzen alle Anbieter mehr oder weniger gelangweilt hinter ihren Klapptischen und quatschen einfach miteinander, ohne einen anzuschauen. Einen Schemel hätten wir vielleicht sogar mitgenommen. Mit modernem Design und schicken Tweetbezug wäre es beinahe gefährlich geworden. Aber wo soll man so ein Ding im Reisegepäck schon unterkriegen? Und so verwerfen wir den Gedanken recht schnell.
Das Wetter ist mau - die Stimmung auch. Also geht es ins Pub. Nichts was ein Pint und ein paar Fritten nicht richten können ... An der Wand wird ein WM-Spiel übertragen und schon bald stehen 2 'Bests' vor uns. Es ist halb Zwölf, könnte also schlimmer sein. Der 'Catch of the Day' wird bestellt und schon wird die Laune besser. Da unsere Fähre erst um 9:00 Uhr Abends geht, wollen wir noch den Luskentyre Beach im Westen von Harris erkunden

Wir sehen nun das ganze Tal hinunter, auf das Schwemmland, die Bucht und den schneeweißen Strand. Ja - da fahren wir jetzt hin!

Luskentyre Beach
Wir überqueren einen steilen Pass, an dem wir Dutzende von Motorradfahrern vorbei lassen, denn auf den Single Track Roads ist das Überholen ja eh recht schwer. Wolkenfetzen hängen an den Bergkämmen um uns herum und der graue Regenhimmel reißt plötzlich auf.
Die Wolken sind jetzt spektakulär zerrissen und werden ziemlich fix über den Himmel getrieben. Wir holen den Superstopper raus und positionieren uns am Strand für ein paar Belichtungen. Und was haben wir für einen Spaß: Ein weiterer Fotograf kommt vorbei, wir plaudern ein wenig und geduldig lassen wir ihn Anny mit ihrer roten Regenjacke im Motiv fotografieren – die seit 3 Minuten ohne Bewegung für die Lanzeitbelichtung verharrt, bevor es wieder weitergeht. Wir erkunden noch ein wenig den Westen der Insel der A859 entlang, entscheiden uns aber in Anbetracht der Zeit wieder nach Tarbert zurückzukehren, da wir ja die Fähre nach Skye erwischen wollen.
Isle of Skye
Wir kommen nachts um 23 Uhr in Uig auf der Isle of Skye an und brauchen erstmal ein Nachtlager. Da wir am nächsten Tag zum Quiraing und dem Old Man of Storr wollen, beschließen wir, erstmal um die Nordseite der Insel zu fahren und uns gleich ein Plätzchen an der Ostküste der Insel zu suchen, damit die Strecke am nächsten Morgen nicht ganz so lange ist. Das ist tatsächlich schwieriger als gedacht. Auf Harris und Lewis war die einzige Schwierigkeit, sich zwischen den unzähligen schönen Möglichkeiten zu entscheiden, auf der touristischen Isle of Skye sind die Möglichkeiten sehr viel rarer. Am Ende haben wir keine Lust mehr und stellen uns auf einen großen Parkplatz vor einem Schafgatter – ohne Frage ein privater Platz, aber das ist uns nachts um 12 egal und wir hoffen einfach, dass uns niemand verjagt.

Fump!

Um 3:31 Uhr werden wir durch ein seltsames Geräusch geweckt, begleitet durch ein seltsames Rumpeln.
Sofort haben wir ein Bild von einem nicht sehr erfreuten Landwirt vor Augen und Micha schaut mit noch viel Schlaf in den Augen aus dem Fenster, um lediglich festzustellen, dass wir uns inmitten einer Schafherde befinden – eines ist wohl in der Eile gegen unser Fahrzeug gerannt.

Die Regenwolken hängen tief.

Obwohl wir früh dran sind, herrscht auf den Wanderpfaden fast schon reges Treiben. Das Wetter hält und präsentiert uns dramatische Wolkenspiele.
Quiraing & Old Man of Storr
Nach einem kurzen Frühstück fahren wir Richtung Quiraing, einer mystisch anmutenden Bergkette an der Ostküste von Skye. Micha muss das Wohnmobil mal wieder an seine Grenzen bringen, wir fahren eine kurvige, steile Passstraße hinauf. Oben auf dem Parkplatz sind wir das zweite Auto, es ist halb 9 morgens und die bizarren Felsformationen sind im Nebel verschwunden. Außerdem nieselt es. Trotzallem schnüren wir die Wanderschuhe und laufen los. Wir lassen zwischendurch die Mavic steigen und versuchen die Märchenlandschaft mit den tiefhängenden Wolken mit verschiedenen Panoramen einzufangen. Der Nebel lichtet sich, man hat einen tollen Blick auf die Landschaft, der Regen wird allerdings immer stärker. Nach eineinhalb Stunden kehren wir um – während auf dem Hinweg noch kaum eine Menschenseele zu sehen war, ist jetzt der Parkplatz voll mit Autos, Reisebussen und Menschenmassen. Zeit zu gehen.
Wir fahren weiter zur bekanntesten Felsformation der Insel – dem Old Man of Storr. Es ist inzwischen kurz nach 11, und auch dort sind die Touristenmassen schon eingefallen. Mit Mühe lassen wir das WoMo irgendwo an der Straße stehen, die regulären Parkplätze sind schon längst belegt und überfüllt.
Das erste Stück des Weges ist ein einfacher Kiesweg, der sich allerdings relativ steil bergauf schlängelt. Der zweite Teil besteht aus ausgetretenen und bei diesem Wetter äußerst matschigen Trampelpfaden, auf denen sich die Touristen einer Ameisenstraße gleich hochschlängeln. Egal, wir wollen trotzdem hoch. Los geht’s. Oben angekommen hat man einen tollen Blick auf den Old Man und die umliegende Landschaft. Und um die Felsformation herum gibt es noch viele Wanderpfade, die man fast für sich alleine hat, denn die meisten Touristen wollen ja eh nur kurz hoch für ein Selfie.

Alle wollen sie hier hoch – bei jedem Wetter. Und bei der spektakulären Ausicht auch vollkommen klar.

Skye Camping and Caravanning Club Site

Gegen später Nachmittag fahren wir weiter – die nächste Station ist ein Campground in der Mitte der Insel. Wir müssen mal wieder Wasservorräte auffüllen und unser Gray-Water loswerden. Der Campground ist schön angelegt und wir bekommen ein hübsches Plätzchen. Zu Annys großer Freude liegen direkt hinter dem Womo auf der Weide ein paar „Hieland Coos“, die berühmten langhaarigen, schottischen Highland Kühe. Es nieselt und windet immer noch, trotz allem wird erstmal das Tele ausgepackt für ein paar Bilder.
Den Nachmittag verbringen wir mit Wäsche waschen, der Plan, später zum Abendessen in den nächstgelegenen Ort ins Pub zu laufen, wird aufgrund von Starkregen und Orkanböen wieder verworfen.

Rauh weht der eiskalte Wind in Stürmböen über die Klippen hinweg und zerrt erbarmungslos an Mann & Material.

Neist Point
Am nächsten Morgen wollen wir am Dunvegan Castle vorbei zum Neist Point, einem Leuchtturm am Ende der Insel. Das Wetter ist immer noch äußerst bescheiden, es stürmt und regnet. Nach einer holprigen Fahrt auf Skyes schlechtesten Straßen sind wir am Neist Point angelangt. Es regnet nicht mehr, stürmt aber umso stärker. Wir ziehen im Zwiebellook alles an, was wir haben, inklusive warmer Wollmütze, und kämpfen uns vor an die Küste. Fast 3 Stunden verbringen wir dort, trotzen dem Wetter und machen Bilder und Langzeitbelichtungen. Gar nicht so leicht, bei diesem Wind. Anny setzt sich einmal tatsächlich auf den Hosenboden, weil der Wind sie aus der Hocke umwirft. Völlig durchgefroren setzen wir uns danach erstmal in unser mobiles Zuhause und vespern eine Kleinigkeit.

Sturmgeplagt liegt das kleine Örtchen Stein an der Wasserkante mit dem ältesten Pub der Insel – das wir natürlich gerne testen wollen.

Stein
Wir fahren weiter und beschließen, in den kleinen Ort Stein zu fahren, dort liegt das erste und älteste Pub auf Skye. Die kleine Häuserreihe liegt direkt am Wasser, und das Pub ist sehr urig. Wir bestellen lokales Ale und lassen und hausgemachte Sandwiches mit Lamm und Krabben schmecken.
Talisker
Weiter geht es in Richtung Kyle of Lochalsh, zur Brücke, die die Insel mit dem Festland verbindet. Wir fahren am Abzweig zur Destille von Talisker vorbei, aber eigentlich haben wir in den letzten Wochen genug Whisky getrunken.
Allerdings hat es aufgehört zu regnen und die Landschaft in dieser Gegend liegt wunderschön im Licht, Gras und Bäume noch nass vom Regen. Alles glitzert. Und als wir uns langsam die Straße entlang arbeiten, landen wir eben irgendwann auf dem Hof der Destille. Wir schauen nur kurz in den Shop, der in 20 Minuten schließt, und kaufen wie immer eine Auswahl an 4cl Probier-Fläschchen. Den Whisky können wir uns nach dem Abendessen gönnen. Es geht zurück und weiter auf der Hauptstraße in Richtung Festland.

Whiskyverkostung

Talisker 57° North

Single Malt | Blend

Allgemein

Die Fassstärkenabfüllung aus dem Hause Talisker, eine Brennerei mit einer jährlichen Produktionsmenge von 2.600.000 l. Die Zahl und der Name kommen daher, dass die Destille auf dem 57 Grad nördlicher Breite auf der Insel Skye liegt. Bis 1928 wurde bei Talisker noch dreifach gebrannt, danach nur noch zweifach, wie es mittlerweile bei fast allen schottischen Brennereien Standard ist. Der 57° North ist eher leicht bis mittel getorft und bekommt seinen Geschmack hauptsächlich von dem Wasser der Quellen am Fuße des Berges Cnoc nan Speireag, das sehr torfhaltig und weich ist.

Verkostungsnotiz

  • Aroma:
    leichte Sherrynoten, Schokolade, nussig. Etwas Eiche, Tabak & Holztöne. Deutlicher Geschmack nach Moos & geräucherter Schinken.
  • Geschmack:
    Komplex, vielschichtig und einer deutlichen, aber angenehmen Rauchnote. Überzeugt durch große Würzigkeit, Salz und Meer, Orange und ein Anflug von Nelke.
  • Abgang:
    Mittellang, kräftig, trocken, ölig mit einer angenehmen Schärfe.
  • Fasstyp:
    Bourbon- und Sherryfässer
  • Alkoholgehalt:
    57% Vol. - Zufall? Kann man ohne Weiters unverdünnt trinken. Aber ein paar Tropfen Wasser wecken auch hier die Aromen. Einfach ausprobieren!

Kommentar

"Made by the Sea" – so lautet der Claim von Talisker. Und das schmeckt man auch!

Wir beschließen, die Straße ein Stück entlang zu fahren, um ein paar Momente einzufangen. Es kommt wie es kommen muss, am Ende landen wir doch bei Talisker.

Südliche Highlands

Eilan Donan Castle | Glenfinnan | Loch Lomond
Tipp

Die andere Seite.

Die Isle of Skye ist im Sommer leider total überlaufen und es werden inzwischen schon die Anzahl der Fahrzeuge reglemiert, die maximal auf die Insel dürfen. Man kann auch die Einheimischen verstehen, die dann nicht mehr ganz so freundlich auf den Tourismus mit vielen Regeln und Verboten reagieren.