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Sextner Dolomiten

Summer Roadtrip

Durch die Bergwelt Südtirols & Venetiens

Die Sextner Dolomiten bilden die nordöstlichste Gebirgsgruppe der Dolomiten in Italien. Sie liegen im äußersten Osten von Südtirol und im Norden der Provinz Belluno und werden im Norden begrenzt durch das Pustertal, im Nordosten und Osten durch das Sextental, im Süden durch das Val d’Ansiei und im Westen durch das Höhlensteintal.

Charakteristisch für die Dolomiten ist der abrupte Wechsel zwischen sanft gewellten Almen und den darauf sitzenden steilen Riffen aus Kalkstein und Dolomit. Das Gebirge besteht zu großen Teilen aus Sedimentgestein, das deutlich typische Schichtungen aufweist. Charakteristisch für die Sextner und benachbarten Dolomiten ist der Gegensatz zwischen sanft gewellten Almen und den aus ihnen hochragenden Riffgipfeln mit teilweise über 3000 m Höhe, die meist von gewaltigen Schutthalden umgeben sind.

Quelle: Wikipedia

Drei Zinnen, Falzarego Pass & Passo di Giau

Heute wollen wir um den markanten Gebirgsstock in den Sextner Dolomiten, um die Drei Zinnen herumfahren. Bei Innichen geht es auf der St.-Joseph-Straße (SS52) über Sexten zum Kreuzbergpass nach Venetien. Wir folgen der Strada Statale 52 Carnica nach Padola und nehmen die SP532 nach Santa Caterina. Wir umrunden das Bergmassiv der Cadini-Gruppe auf der Südseite durch das enge Tal des Ansiei und biegen dann nach Misurina ab, bevor wir uns nach Cortina d'Ampezzo aufmachen.

Das Wetter tut uns leider keinen Gefallen, denn den ganzen Tag verhüllen dunkle Wolken die Bergspitzen uns lassen das spektakuläre Bergpanorama nur erahnen. Wir entscheiden uns daher, nach Westen zu fahren, denn da hat es definitiv mehr Licht als hier!

Die Sonne hat es heute nicht einfach. Schwer hängt das Wetter zwischen den mächtigen Gebirgstöcken.

Passo di Falzagrego

Das Wetter beginnt den Pass völlig zu verschlucken, als wir die Südrampe hinabfahren. Momente später zucken Blitze durch die dunklen Wolken.

Vom Wetter getrieben

Doch als wir bei Cortina d'Ampezzo die die Talsohle das Valle del Boite kreuzen, bricht ein Unwetter über uns herein, das den Autoverkehr fast lahmlegt, als die Wassermassen die engen Straßen überspülen. Bei Pokol lässt der Regen nach und wir schlängeln uns durch das offene Tal zum Passo di Falzarego empor. Auch hier hängen die Wolken tief und sind bedrohlich dunkel gefärbt. Den Hexenstein im Westen und die Fünf Türme im Süden sind kaum auzumachen. Das Seil der Lagazuoi-Seilbahn verschwindet gespenstisch im Nichts der tiefhängenden Wolken. Aber wenn wir schon mal da sind, fahren noch kurz rüber zum Passo Valparolo, vielleicht ergibt sich ja noch irgendeine Fotomöglichkeit.

Geduldig warten wir ab, ob die Sonne am Abend vielleicht doch noch durch die Wolken bricht.

Passo di Giau

Wir fahren die Südrampe des Falzaregopass hinab und hangeln uns über schmale, kurvige Provinzstraßen an steilen Berghängen entlang, bis wir den südlichen Anstieg durchs Buchensteintal (Fodom) für den Passo di Giau nehmen. Von Selva di Cadore aus beträgt die Distanz zur Passhöhe 9,5 km bei 849 Höhenmetern und ist landschaftlich reizvoller als der Anstieg von Norden von Pocòl, da dieser stärker bewaldet ist. Die durchschnittliche Steigung beträgt ca. 9,4 % (max. 14 %) auf der Südseite.

Knapp 30 Spitzkehren schrauben wir uns empor und der Himmel wird immer dunkler. Kurz unterhalb des Sattels machen wir Pause und schauen dem wilden Treiben der Wetters zu, das sich inzwischen schon wieder in eine ordentliche Gewitterfront entwickelt hat.

Nachdem ein heftiger Platzregen über uns hereingebrochen ist, zucken spektakuläre Blitze über die Bergkämme. Selten haben wir einem solchen Schauspiel beiwohnen können.

Wir harren der Dinge, denn wir haben die Hoffnung, wenn das Wetter vorbeigezogen ist, vielleicht sich die Sonne nochmals zeigen und den Abend schön erleuchten wird. Und so lange diese sich nicht sicher ist, trinken wir eben noch einen Kaffee auf der Pass-Hütte, inmitten weniger aber sehr nassen Kradfahrern und vereinzelter Wanderer.

Die Abendsonne lässt sich aber dann aber doch so viel Zeit, dass man gar nicht so viel Kaffe hätte trinken können und so machen wir uns wieder auf den Weg über die Nordrampe ins Valle del Boite.

Misurina

Doch noch etwas Licht am Abend!

Wir folgen der eintönigen Strada Statale51 di Alemagna, um wieder ins Pustertal zu gelangen, als das Höhlensteintal sich plötzlich weitet und die Sonne durch die Wolken bricht. Die Cristallogruppe steht auf einmal schön im Streiflicht des Abends und dann können wir die markanten Gipfel der Zinnen vom Talgrund aus sehen. Kurzerhand beschließen wir dem Licht zu folgen, wer weiß wie lange es heute noch hält.

Wir folgen der SP49 nach Misurina und als wir die schmale Hochebene erreichen werden wir nicht enttäuscht. Wolkenfetzen hängen in den Wäldern und steigen zu den steinigen Gipfeln auf, die noch etwas vom Licht des Abends abbekommen.

Einzigartiger Ausblick nach Süd-Osten über die Felskulisse der Cadini di Misurina.

Drei Zinnen

Wir beschließen früh morgens an die Drei Zinnen zu fahren – aber wir quälen uns schon durch den dicken Verkehr nach Toblach und bis wir dann endlich in Misurina angekommen sind, ist die nur 7 km lange Mautstrasse zur Auronzo Hütte bereits von einer Straßenblockade versperrt. An den Karabinieri gibt es kein Weg vorbei, die Parkplätze auf 2320 m Höhe sind hoffnungslos überlaufen.

Da heute der Himmel klar ist und die Sonne scheint, beschließen wir am Abend wieder zu kommen!

Und so erklimmen wir die Mautstraße und schrauben uns durch enge Kurven bis wir das sonnendurchflutete Hochplateau unter der Auronzo Hütte erreichen. Uns verschlägt es erst einmal die Sprache und wir wissen gar nicht so recht, wo wir jetzt eigentlich hin sollen. Wir stellen uns auf die höchste Parkplatzebene und saugen das sagenhafte Panorama aus wilden Türmen, Zinnen, Spitzen und gezackten Graten in uns auf.

Platzwechsel, die Sonne steht jetzt tiefer und das Plateau im Süden leuchtet. Da nicht mehr viele Menschen da sind, haben wir auch kein Problem einen Platz quasi in der ersten Reihe zu finden und wir können uns gar nicht satt sehen, was uns hier gerade geboten wird. Wir sind umgeben von vielen Campern und wir denken wehmütig daran, wie schön es jetzt wäre hier länger bleiben zu können. Vielleicht sogar mit einem Gläschen Wein ... Bevor das Licht schwindet, machen wir uns wieder auf den Weg und fahren durch die Nacht.

Die drei Zinnen.

Der weiße Dolomit und das saftige grün der Wiesen und Wälder prägen die diese spektakuläre Landschaft, an der man sich kaum satt sehen kann.
Die Drei Zinnen 360° Experience!

Die echten drei Zinnen

Wir haben uns ein Loch in den Bauch gefreut, als wir vor einiger Zeit einen fantastischen Spätsommerabend an der Auronzo Hütte unter den drei Zinnen verbringen konnten. Leider die falsche Seite wie man uns immer wieder mitgeteilt hat. Wir müssten auf die andere Seite, also um den markanten Gebirgsstock herum. Nur von dort hätten wir einen Blick auf die Nordwände, auf die 'echten drei Zinnen'.

Es geht zur Langalm, auf die Nordseite der drei Zinnen.

Der Weg ist quasie eine gut angelegte Geröllstrasse, für eine Menge an Touristen gemacht. Von Alpinisten natürlich verpönt, dennoch schlängelt sich verschiedene Pfade durch das Gelände und man wird jederzeit mit einem spektakulären Blich belohnt.

Die 'echten' drei Zinnen.

Eine einzigartige Felsformation, die sich dramatisch aus dem Plateau der Hochebene in den Himmel bohrt.

Das Wetter hat deutliche Spuren an dem weißen Dolomit hinterlassen.